Privatsender wünschen sich Kooperation statt Konkurrenz

Medienentscheider diskutierten und netztwerkten beim "Privatsender Heurigen 2018".

Die Anzahl der Gäste beim diesjährigen "Privatsender Heurigen", zu dem der VÖP (Verband Österreichischer Privatsender) schon zum neunten Mal eingeladen hat, übertraf alle Erwartungen. "Dieses Event ist zu einem Fixpunkt im Branchenkalender geworden ist. Neben vielen Vertretern des Privatrundfunks konnten wir erfreulich viele Freunde und Partner aus anderen Mediensektoren, aus der Werbung und aus der Politik willkommen heißen", so VÖP-Geschäftsführerin Corinna Drumm.

In seinen Begrüßungsworten hielt Ernst Swoboda, Vorstandsvorsitzender des VÖP und Geschäftsführer von Kronehit, aus aktuellem Anlass zunächst ganz klar fest: "Medien sind für das Funktionieren einer Demokratie absolut unverzichtbar. Jede Einschränkung der Medienfreiheit oder des freien Zugangs von Medien zu staatlichen Informationen, jeder Versuch einer Sanktionierung von Medien für ihre Berichterstattung muss und wird von uns als Angriff auf eine tragende Säule unserer demokratischen Gesellschaft entschieden zurückgewiesen werden."

Entschärfung des Kampfs um Werbebudgets

Anschließend analysierte Swoboda die Wettbewerbssituation am österreichischen Rundfunkmarkt, die sich seit dem Hinzutreten globaler Online-Medienplattformen drastisch verschärft habe. Um gegen die Konkurrenz von Google, Facebook und Co. bestehen zu können, müsse der Medienstandort "von innen heraus gestärkt" werden. Swoboda: "Die Schlüsselworte heißen 'Level Playing Field' und 'Kooperation'. Wobei Bundesminister Blümel den Weg zu einem von Kooperation geprägten Medienstandort bereits vorgezeichnet hat: Der ORF soll anders als bisher nicht mehr Konkurrent der privaten Medien sein, sondern er muss zum Förderer des gesamten Medienstandorts und zum Partner der Privaten werden."

Markus Breitenecker, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des VÖP und Geschäftsführer von ProSiebenSat.1 Puls 4, erläuterte im Anschluss, welche Voraussetzungen für erfolgreiche Kooperation gegeben sein müssen: "Das Konkurrenzverhältnis zwischen den privaten Medien und dem ORF muss entspannt werden. Ansonsten ist eine faire, partnerschaftliche und damit erfolgreiche Kooperation kaum möglich. Wir brauchen daher vor allem eine Entschärfung des Kampfs um Werbebudgets und außerdem mehr Raum für Kooperationen im Bereich Infrastruktur und Content." Neben der Regulierung des nationalen Wettbewerbs ist für Breitenecker auch eine stärkere medienrechtliche Regulierung der großen Online-Medienplattformen sowie eine faire und effektive Besteuerung dieser Unternehmen unverzichtbar.

Zusammen mit der Moderatorin des Abends, Gundula Geiginger von Puls 4, begrüßten die VÖP-Vertreter unter anderem Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger, KommAustria-Vize-Vorsitzende Susanne Lackner, RTR-Geschäftsführer Oliver Stribl, Wirtschaftsbund-Generalsekretär René Tritscher, ORF-Enterprise-CEO Oliver Böhm, VAUNET-Geschäftsführer Harald Flemming, VSP-Präsident Jürg Bachmann, VÖZ-Präsident Markus Mair, VRM-Präsident Josef Gruber, IAA-Executive Director Raphaela Vallon-Sattler, Bisnode Austria-Managing Director Alexandra Vetrovsky-Brychta, BAWAG/PSK-Marketingleiter Markus Gremmel, GroupM-Head of Trading Georg Gartlgruber, Mindshare-COO Ursula Arnold und IPG-CIO Thomas Bokesz. (as)

Fotos vom "Privatsender Heurigen" finden Sie in unserer Galerie.

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