Der AREX ist der "Award für AufsichtsRat EXzellenz" und wird von Board Search – einem österreichischen Dienstleistungsunternehmen, das auf die Suche nach qualifizierten Aufsichtsorganen im deutschsprachigen Raum spezialisiert ist – vergeben. Die Vorbereitungen für die diesjährige Gala, die am 16. November im Grand Hotel Wien über die Bühne gehen wird, laufen bereits auf Hochtouren. "Die Zusagen von VIP-Persönlichkeiten aus dem In- und Ausland für Speed-Interviews liegen vor", bestätigt Josef Fritz, Board Search-Managing Director und Gründer der Veranstaltungsreihe Forum Aufsichtsrat, im Gespräch mit LEADERSNET.
LEADERSNET: Den AREX gibt es seit zwei Jahren. Was ist das Besondere an diesem Preis?
Fritz: Weltweit wurde 2015 erstmals "Exzellenz in Gremien" ausgezeichnet und bis heute ist diese Innovation aus Österreich einzigartig. Der Aufsichtsrat bzw. Gremien wie etwa Beiräte, Stiftungsvorstände oder Kuratorien kommen zumeist in die Schlagzeilen als "Das Versagen der Aufsichtsräte", wie jüngst die Headline am Titelblatt der renommierten Wirtschaftswoche lautete. Wir wollen ganz bewusst die "andere Seite" – nämlich die Exzellenz – zeigen und öffentlich auszeichnen.
LEADERSNET: Was erwartete die Gäste bei der Aufsichtsratsgala 2017?
Fritz: Es wird eine Gala der anderen Art – ein Mix aus Sachinformation, Best Practise, Entertainment und Live Musik. Darüber hinaus wird der Event in einer sogenannten "Grand Location" stattfinden – heuer erstmals im Grand Hotel Wien an der historischen Ringstraße. Mit der ÖBB-Aufsichtratsvorsitzenden Brigitte Ederer, dem Raiffeisen Zentralbank-Generaldirektor Walter Rothensteiner, A1-CEO Margarete Schramböck sowie der Berliner FidAR-Präsidentin Monika Schulz-Strelow konnten gleich vier Top-Persönlichkeiten für Speed-Interviews gewonnen werden. Für die Gala werden ein eigenes Buch als Geschenk für die Gäste sowie ein Kurzfilm produziert. Hauptteil der Veranstaltung ist die Award Ceremony mit der Bekanntgabe und Auszeichnung der fünf Preisträger.
LEADERSNET: Thema Internationalisierung – wird es den AREX künftig auch in Deutschland oder der Schweiz geben?
Fritz: Wir haben die Markenrechte des AREX – den Award für Aufsichtsrat Exzellenz – auch für Deutschland und die Schweiz. Es ist unsere Absicht, zum richtigen Zeitpunkt auch in diese Länder zu gehen. Board Search ist im ganzen deutschsprachigen Raum aktiv. Für unsere zahlreichen internationalen Gäste hat die Gala jedoch ihren eigenen , österreichischen Charme und sie kommen sehr gerne nach Wien.
LEADERSNET: Der Frauenanteil in Aufsichtsräten staatsnaher Unternehmen ist im letzten Jahr gestiegen. Was erwarten Sie für das kommende Jahr für die Privatwirtschaft?
Fritz: Mit der neuen gesetzlichen Regelung ab 1. Jänner 2018 wird der Frauenanteil bei den großen Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern von den derzeit rund 18 Prozent in den nächsten Jahren auf 30 und mehr Prozent steigen.
LEADERSNET: Aufsichtsräte gibt es ja nicht nur in großen, börsennotierten Unternehmen, sondern auch bei KMUs und traditionellen Familienbetrieben. Wie kann man dort den Frauenanteil erhöhen?
Fritz: Zahlreiche top-qualifizierte Frauen sind – trotz verschärfter Rahmenbedingungen – bereit, auch in Familienunternehmen ein Mandat anzunehmen. Ein Beirat in einem Familien-Unternehmen und in KMUs ist ein wertvoller Sparring-Partner, unabhängiger Ratgeber, Coach und kann in heiklen Situationen auch ein Mediator sein. Mit dem Blick nach Deutschland, wo 74 Prozent der Familienunternehmen sich der äußerst wertvollen Dienste eines Beirates bedienen, gewinnt auch das Diversitäts-Thema insgesamt in diesen Gremien an Bedeutung. Frauen bereichern Gremien. Auch Internationalität ist in Gremien gefragt, da der Mitbewerber oft nur einen Mausklick entfernt ist. Die Digitalisierung lässt auch junge Menschen mit digitaler Kompetenz in Gremien einziehen.
LEADERSNET: Wenn man zu unseren Nachbarn schaut, sind die Gagen von Aufsichtsräten in Österreich eher bescheiden – gibt es hier Handlungsbedarf?
Fritz: Die Tantiemenentwicklung in Österreich ist stark historisch geprägt. Wir hatten etwa eine hohe Verstaatlichungsquote nach dem Zweiten Weltkrieg, Banken und Versicherungen mit Beteiligungen sowie eine stärkere Verflechtung von Wirtschaft und Politik. Einem Generaldirektor wollte man zusätzlich zu seinem Gehalt nicht noch erhebliche weitere Einkommen aus Aufsichtsratsmandaten ermöglichen. Mit der seit Jahren anhaltenden Professionalisierung der Aufsichtsratstätigkeit steigen erfreulicherweise auch diese Vergütungen – international haben wir aber noch Luft nach oben.
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