Immobiliensuche: Nahezu jeder Zweite sucht länger als ein Jahr

| Redaktion 
| 07.05.2023

Fast die Hälfte der Suchenden sehen den finanziellen Aufwand fürs Wohnen stark verändert.

Was man eh schon geahnt hatte, hat man jetzt auch schwarz auf weiß: Die Immobiliensuche gestaltet sich aktuell schwierig.

Jahrelange Suche

Das unterstreichen über 80 Prozent der Österreicher:innen in einer aktuellen Studie. An der Online-Umfrage, umgesetzt von s Real Immobilien & Wohnnet im ersten Quartal 2023, nahmen 1.651 Personen aus ganz Österreich teil. Fast die Hälfte der Immobiliensuchenden benötigt über ein Jahr, um die passende Immobilie zu finden. 18 Prozent werden in weniger als sechs Monaten fündig. Immerhin: 23 Prozent können die Immobiliensuche in weniger als vier Wochen abschließen.

Gebrauchte Immobilien in Ostösterreich gefragt

Laut der Umfrage ist das Wohnen in den letzten Monaten für jeden Zweiten merklich teurer geworden: 51 Prozent unterstreichen, dass sich der finanzielle Aufwand fürs Wohnen stark oder sehr stark verändert hat. Nur 28 Prozent verneinen eine spürbare Teuerung.

"Der höhere finanzielle Aufwand begründet sich durch Kaufpreisanstiege sowie Teuerungen der letzten Jahre", so Martina Hirsch, Geschäftsführerin s Real, zuständig für die Bundesländer Wien, Niederösterreich, Burgenland und die Steiermark. "Aus diesem Grund sind aktuell besonders gebrauchte Einfamilienhäuser in Niederösterreich, Burgenland und Salzburg begehrt. Das Argument fürs Wohnen am Land: Genügend Raum zum leistbaren Preis! Eine allenfalls erforderliche Sanierung erfolgt stückchenweise und wird in Kauf genommen", erlebt Hirsch in der Praxis.

In Zeiten hoher Energiepreise sei laut der Umfrage die Energieeffizienz von Immobilien von großer Bedeutung: Drei von vier Befragten geben an, dass ihnen die Energieeffizienz wichtig bzw. sehr wichtig ist. Nur für zehn Prozent spielt sie keine Rolle.

Stockende Vermarktung von West bis Ost

Die aktuelle Situation und die Entwicklung am Immobilienmarkt würden außerdem sichtbar zu einer Verunsicherung in der Bevölkerung führen.  Die aktuelle Umfrage zeigt die Unsicherheit sehr deutlich: Über 70 Prozent geben an, durch die Schwankungen am Immobilienmarkt verunsichert zu sein. Steigende Energiekosten und die hohe Inflation belasten das Budget der österreichischen Haushalte. Dazu kommen höhere Kreditzinsen sowie restriktive Kreditvergaberichtlinien. Immobilienentscheidungen werden daher oft aufgeschoben.

Insgesamt ist die Nachfrage nach Immobilien und Entscheidungsfreudigkeit der Menschen im Ländle derzeit schwach ausgeprägt: "Waren früher interessante Angebote nach nur wenigen Tagen schnell wieder vom Markt, liegt nun die durchschnittliche Durchlaufzeit bei rund drei Monaten", so Brunauer.

Leistbare Häuser gesucht

"Einfamilienhäuser im Preissegment bis 300.000 Euro sind in der Steiermark weiterhin stark gefragt", bestätigt Roland Jagersbacher, Geschäftsführer s Real Steiermark, "es geht um die Leistbarkeit und eine machbare Finanzierung." Schwer prognostizierbar dagegen ist derzeit die Preisentwicklung im Bereich der Neubauwohnungen in Graz. Dem Überangebot stünden weiterhin hohe Grundstücks- und Baukosten gegenüber. Am stärksten rückgängig ist laut Jagersbacher die Nachfrage nach Anlegerwohnungen im Großraum Graz – hier herrscht ein Überangebot im Neubausektor.

www.sreal.at

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