Nachdem die Nachfolge von Lisa Weddig an der Spitze der Österreich Werbung (ÖW) geklärt ist – ab 1. Mai 2023 übernimmt Astrid Steharnig-Staudinger (LEADERSNET berichtete), kann man sich nun wieder uneingeschränkt den eigentlichen Aufgaben widmen. Zu diesen zählt unter anderem die halbjährliche Urlauberbefragung, die die ÖW gemeinsam mit den neun Landestourismusorganisationen, Destinationen und dem Marktforschungsinstitut Manova durchführt. Dieses Mal wurden über 24.000 Urlauber:innen zu ihrem Sommerurlaub 2022 in Österreich befragt. Am Mittwoch wurden die Ergebnisse präsentiert.
Wanderurlaub bleibt Nummer 1, Radfahren legt zu
Während der Corona-Pandemie haben viele Menschen Outdoor-Aktivitäten für sich entdeckt, Erlebnisse in den Städten oder indoor nahmen hingegen ab. Dieser Trend bestätigte sich laut der Befragung auch im vergangenen Sommer, wenn auch nicht so stark wie im Sommer 2021. Ein Wanderurlaub ist nach wie vor die Top-Urlaubsart der Gäste in Österreich. 49 Prozent (+6 Prozentpunkte zu 2019) haben einen solchen umgesetzt und 69 Prozent der Befragten waren zumindest einmal wandern (+7 Prozentpunkte). Radurlaube gewannen während der Pandemie ebenfalls an Popularität. So haben im Sommer 2022 15 Prozent der Befragten einen Rad- oder Mountainbike-Urlaub gemacht.
Gäste-Mix
"Die Popularitätssteigerung von Outdoor-Aktivitäten während der Corona-Pandemie lässt sich auch ein wenig mit dem Gäste-Mix erklären. In den letzten drei Sommersaisonen lag der Fokus auf den Gästen aus den Nahmärkten, die vorwiegend die Ferienhotellerie und die Angebote etwa in den österreichischen Bergen oder an den Seen nutzten. Urlauber:innen aus den Fernmärkten waren dagegen im Vergleich zu 2019 noch unterrepräsentiert. Da diese Gruppe sehr bedeutsam für den Städtetourismus ist, haben auch entsprechende stadtorientierte Urlaubsarten und Aktivitäten Einbußen erfahren. Im Sommer 2022 erkennen wir aber eine leichte Veränderung in Richtung des Vor-Corona-Niveaus", sagt Oliver Csendes, CDIO der Österreich Werbung.
© Österreich Werbung
Kurzfristigkeit bei der Buchung bleibt
Die Kurzfristigkeit bei der Buchung sei ebenfalls ein für die Branche deutlich erkennbares Phänomen, das sich nicht nur in Befragungen zeige. Der Buchungstermin habe sich seit der Corona-Pandemie immer stärker in die Nähe des Urlaubsantrittes verschoben. So stiegen die Werte für Buchungen bis eine Woche vor der Reise um zwei Prozentpunkte auf elf Prozent an, Buchungen zwei bis vier Wochen vor Urlaubsantritt stiegen von zwölf auf 15 Prozent. Buchungen über einen Monat vor Reiseantritt hätten hingegen deutlich abgenommen. Die allgemeine Zufriedenheit der Gäste mit ihrem Sommerurlaub in Österreich wird mit 1,5 angegeben (Bewertungsskala: 1 = äußerst begeistert bis 6 = eher enttäuscht). Besonders zufrieden zeigten sich die befragten Gäste mit Landschaft und Natur, Sicherheit, Sauberkeit und der Gastfreundschaft der Österreicher:innen.
Weiterempfehlungsrate auf hohem Niveau
Österreich ist traditionell ein Urlaubsland mit hohem Stammgästeanteil. Dieses Phänomen hat sich der Umfrage zufolge über die Pandemie-Jahre nochmals verstärkt. So stieg der Stammgästeanteil vom Sommer 2019 zum letzten Jahr von 37 auf 41 Prozent. Zudem hat sich die Weiterempfehlungsrate der befragten Gäste auf einem sehr hohen Niveau gefestigt: So würden 95 Prozent der Teilnehmer:innen Befragung einen Sommerurlaub in Österreich weiterempfehlen.
Ein Sommerurlaub werde weiterhin mit den Attributen Erholsamkeit, Gastfreundschaft und Gemütlichkeit verbunden. Dies habe sich im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 nochmals verstärkt. Von 50 Prozent der Urlauber:innen wird er zusätzlich als naturnah und von 45 Prozent als familienfreundlich bezeichnet. Die Wahrnehmung Österreichs als sportlich-aktive Destination nahm von 31 Prozent (2019) auf 34 Prozent zu, was den Outdoor-Trend ebenfalls bestätige, so die ÖW abschließend.
www.austriatourism.com
www.manova.at
Kommentar schreiben