LEADERSNET: In Männerschnupfen geht es um die berühmte (vermeintliche) höhere Jammeranfälligkeit des männlichen Geschlechts. Leiden Männer wirklich mehr als Frauen?
Da ist sich die Wissenschaft leider noch nicht einig und so gibt es auch unterschiedliche Ergebnisse. Neueren Studien zur Folge haben Frauen ein höheres Schmerzempfinden als Männer. Dagegen steht eine Studie aus den USA, welche festgestellt hat, dass das Schmerzempfinden abhängig ist, vom Hormon Testosteron. Und wer hat mehr Testosteron? Der Mann natürlich. Bedeutet, je stärker der Mann, desto mehr Testosteron und desto stärker der Schmerz. In unserem Comedy-Stück werden aber beide Geschlechter mit dem Schmerz konfrontiert.
LEADERSNET: Wie kam es zu der Idee?
Die entstand in einer lustigen Wirtshausrunde im Jahr 2014. Es erschien der Bestseller "Darm mit Charme". Irgendwie fand es die Runde lustig, dass ein Buch über ein tropfendes Organ zum Bestseller wurde. Da wir mit Ina Lackerbauer eine Biologin am Tisch hatten, war schnell klar, das können wir auch. Sofort fielen uns zwei weitere Organe beim Menschen ein, die ebenfalls tropfen. Gut, über das eine Organ wollte der Springer Verlag nicht schreiben, so blieb die Nase übrig. Gesagt, getan. Das Männerschnupfen Buch erschien 2016 im Springer Verlag und wurde ebenfalls zu Hit. Kurze Zeit später wurde auf Basis des Buches das Theaterstück geschrieben. Heute, sieben Jahre später, hat das Buch nur noch ansatzweise mit dem Theaterstück zu tun. Das Theaterstück entwickelt sich von Aufführung zu Aufführung weiter und durch die Integration tagesaktueller Ereignisse wird es auch nach der 700sten Veranstaltung für die Darsteller nicht langweilig zu performen.
LEADERSNET: Männerschnupfen ist nach 700 Aufführungen jetzt erstmals in Österreich. Warum hat es so lange gedauert?
Um ehrlich zu sein, anfangs hatten wir Österreich nie wirklich auf dem Verkaufsradar. Auch fanden wir in Österreich kein Management, welches uns vermarkten und unterstützen wollte. Wir wurden oft abgespeist mit den Worten: "Deutsche Komiker in Österreich funktioniert nicht, umgekehrt schon!" So blieb uns nichts anderes übrig, als in Deutschland und in der Schweiz zu performen. Ein weiterer Punkt ist auch, dass der größte österreichische Ticketanbieter die Tickethonorar nur nach Österreich auszahlt. Somit musste erst in Österreich die steuerliche und gesetzliche Grundlage geschaffen werden, um in Österreich auftreten zu können. Diese Grundlagen haben wir nun alle geschaffen und sind somit in Österreich einsatzbereit.
LEADERSNET: Das Theaterstück basiert auf dem gleichnamigen Buch. Wie schwierig war es, das geschriebene Wort auf die Bühne zu bringen?
Überhaupt nicht. In dem Buch ist viel Wissenswertes zu Männerschnupfen beschrieben. Wir haben vielleicht bis heute nur 25 Prozent des Inhaltes auf die Bühne gebracht. Wie weiter oben beschrieben, finden wir es zurzeit wichtiger aktuelle gesellschaftspolitische und soziale Themen zu integrieren. Dadurch ist die jeweilige Männerschnupfen-Fassung immer aktuell. Somit haben wir ein Alleinstellungsmerkmal am Markt. Wir verbinden die klassische Theaterbühne mit Comedy, Kabarett, Stand Up und Musical.
LEADERSNET: Sie wurden zum besten Redner 2021 in der Kategorie Vertrieb & Marketing Red-Fox-Award gewählt – was würden Sie sagen: Hat Ihr rhetorisches Können aus der Wirtschaft eher dem Theaterspiel genutzt, oder das schauspielerische Talent Sie in der Wirtschaft weitergebracht?
Hier ganz klar der zweite Ansatz. Ich war immer schon der Klassenclown. Als Kind wollte ich auch Schauspieler werden, musste aber, vom Elternhaus her einen "anständigen" Beruf erlernen. So wurde ich halt "Top-Manager" in einem US-Konzern, den ich als Nr. 2 in Europa 2002 verließ. Danach kamen große Interim Projekte, bis ich mich 2016 endgültig entschied zu 100 Prozent Bühne. Bühne ist aber nicht nur Theater, sondern auch Public Speaking, Präsentationen und Bücher. Mit der Chefsache Buchserie halte ich die größte Fachbuch- und Ratgeberserie am Deutschen Büchermarkt. Weiter wird mir immer bescheinigt, selbst komplexe Sachverhalte einfach verständlich und unterhaltsam zu präsentieren. Grundlage hierfür waren meine Rollen und Funktionen im US-Konzern. Ich bin dem Konzern nach wie vor dankbar. Die Zeit dort war extrem hart, aber sehr lehrreich.
Restkarten für die Aufführung im Wiener Rathauskeller gibt es hier.
www.wiener-rathauskeller.at
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