Inklusive Projekte aus ganz Österreich als Vorbilder für ein gelungenes Miteinander – das sind sie alle, die Preisträger des Österreichischen Inklusionspreises, der am Dienstagabend im Studio 44 von der Lebenshilfe in Kooperation mit den Lotterien ausgezeichnet wurden.
Sie zeigen vor wie Barrieren in Kopf und Alltag für Menschen mit Behinderungen in Österreich abgebaut werden. Sie ermöglichen dadurch Menschen mit intellektuellen Behinderungen ein chancengleiches Leben und wirken zugleich motivierend – auf Einzelpersonen, Organisationen und Unternehmen.
"Wir brauchen Initiativen wie den Inklusionspreis, weil sie Menschen mit Engagement vor den Vorhang holen, zeigen was möglich ist und damit auch anderen Anregung geben, aktiv zu werden. Ich freue mich sehr, dass unsere gemeinsame Kooperation mit der Lebenshilfe so viel positive Resonanz findet und nun zu einer Tradition geworden ist. Ich danke allen Einreichenden für ihr Engagement und ihre Ideen und gratuliere den Preisträgerinnen und Preisträgern sehr herzlich", so Bettina Glatz-Kremsner, Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Lotterien.
Gala für Gelebte Inklusion
Ani Gülgün-Mayr vom ORF und Klaus Brunner als Selbstvertreter der Lebenshilfe führten gemeinsam durch den Abend im Studio44 der Österreichischen Lotterien. "All diese Gewinnerprojekte, aber auch die 80 Einreichungen sind wichtige Schritte. Hoffentlich machen sich viele andere dadurch auf den Weg in Richtung einer inklusiveren Gesellschaft", so Lebenshilfe-Präsident Germain Weber. Neben der Auszeichnung bekamen alle Bundesland-Gewinner zusätzlich ein Kunststück aus der Werkstatt 2 der Lebenshilfe.
Wie Vorurteile und Barrieren erlebt und verwandelt werden können, führte Poetry Slammer Emil Kaschka gemeinsam mit der Tanzguppe "ich bin ok" auf. Außerdem durften sich die Gäste dieses Jahr über ein Mal-Set aus der Lebenshilfe ARTelier Loackerhuus aus Götzis in Vorarlberg freuen.
Die Gewinner – einmal quer durch Österreich
Der 5.000 Euro Förderpreis der Österreichischen Lotterien ging an ds niederösterreichische Projekt "Der kleine magische Laden" von Nicole Steinacher. Ein Platz zum Verweilen, zum Einkaufen, aber auch ein Unternehmen, das Menschen mit Behinderungen bei vollem Gehalt einstellt.
Das Bundesland Wien konnte sich aufgrund der zahlreichen Einreichungen über zwei Preisträgerprojekte freuen: einerseits eine Radiosendung, bei der es um Barrierefreiheit, selbstbestimmtes Leben und Inklusion geht: "Barrierefrei aufgerollt – kurz, kompakt und leicht" von BIZEPS – Zentrum für Selbstbestimmtes Leben. Und "Ich will und ich kann arbeiten! Und ich verdiene eine Chance!" von Ö3 und ORF: Eine Sendung, die auf Ö3 im Rahmen eines Aktionstages am 2. Mai ganztägig ausgestrahlt wurde. Lehrstellen für Jugendliche mit Behinderungen wurden gesucht und auch gefunden.
Inklusiver Urlaub und besonderes Buchprojekt
Für Kärnten gewann ein Vorzeigebetrieb für barrierefreien Urlaub der Spitzenklasse: "Zusammen Urlaub machen" im Vier-Sterne-Familien Strandhotel der Inklusion Orchidee. Aus Oberösterreich wurde die "Ambulanz für Inklusive Medizin (AIM)" des Konventhospitals der Barmherzigen Brüder, Linz Institut für Sinnes- und Sprachneurologie ausgezeichnet, die barrierefreien Zugang zum Gesundheitssystem mit optimaler Betreuung ohne Wartezeiten gewährleistet.
Das Gewinnerprojekt aus Salzburg zeigt, was zwei Autorinnen durch Zusammenarbeit auf Augenhöhe erreichen können: ein leicht verständliches Sachbuch auf Basis wissenschaftlicher Regeln. "Buch in Leichter Sprache über die Geschichte der Mensch-Zuerst-Bewegung und die Politik der Zweiten Republik Österreich“ von Manuela Glaser-Amlacher.
Echte Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen
Das Gewinnerprojekt aus der Steiermark vergibt echte Arbeitsplätze in echten Firmen für Menschen mit Behinderungen: "inArbeit – Gehalt statt Taschengeld“ von Jugend am Werk Steiermark GmbH und in Tirol können bei "INKlettern“ vom Österreichischem Alpenverein / Alpenvereinsjugend Menschen mit Behinderungen gemeinsam Klettern und Erfahrungen austauschen.
Vorarlberg hat eine Schule, wo jedes Kind seinen Platz hat und gemeinsames Lernen durch personalisierter Unterricht und altersgemischten Klassen gelebt wird: "Vielfalt macht Schule“ der Volksschule Ludesch wurde ebenfalls mit dem Inklusionspreis 2019 ausgezeichnet.
Die Inklusions-Ehrenliste der Lebenshilfe finden Sie hier, alle Gewinner des Inklusionspreises sowie Eindrücke von der Preisverleihung finden Sie in unserer Fotogalerie. (red)
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