Ein selbstständiger Spar-Markt in Prinzersdorf im Bezirk St. Pölten sieht sich mit Rassimusvorwürfen konfrontiert. Auslöser ist eine Schokolade mit dem Namen "Negrabrot" der Schokoladenmanufaktur Klaus Undesser, die in dem Markt verkauft wird.
Die Verpackung, die eine klischeehafte Darstellung eines Menschen mit schwarzer Hautfarbe zeigt, in Kombination mit dem Namen wird von vielen Internetusern – auf Facebook wurde ein Bild der Schokolade im besagten Spar-Markt gepostet – scharf kritisiert.
"Keine einzige Kundenbeschwerde"
Obwohl es bisher "keine einzige Kundenbeschwerde" gegeben habe, nehme man zur Kenntnis, dass die Bezeichnung der Schokolade von manchen als rassistisch empfunden werde, so der Supermarkt in einer Stellungnahme gegenüber dem ORF: "Das möchten wir selbstverständlich nicht, daher nehmen wir die Schokolade nun aus dem Verkauf."
Spar-Unternehmenssprecherin Nicole Berkmann ergänzt: "Wir haben den Kaufmann informiert und ihm auch mitgeteilt, dass das Produkt aus unserer Sicht rassistisch und daher aus unserer Sicht wirklich keine gute Idee ist. Das Produkt wird nun auf unsere Empfehlung hin sofort aus dem Verkauf genommen."
Überzogene, stereotype Abbildung
Der Österreichische Werberat forderte schon vergangenes Jahr einen sofortigen Sujetwechsel des betroffenen Schokoladenproduktes: "Die verwendete Wort-Bild-Kombination mit der überzogenen, stereotypen Abbildung eines Menschen schwarzer Hautfarbe erinnert stark an die politisch unkorrekte Bezeichnung 'Neger'."
Der Hersteller des "Negrabrots" zeigt sich bisher jedoch wenig einsichtig. Bei der Verpackung handle es sich nicht um eine rassistische Darstellung, schließlich stehe nicht "Neger" drauf, sondern "Negra“, was so viel wie "schwarz" heiße. Bei dem dargestellten dunkelhäutigen Gesicht handle es sich zudem nicht um einen Menschen, sondern um eine Puppe, so Undesser gegenüber dem ORF. (as)
www.spar.at
www.undesser.at