Am 5. Juni, dem Weltumwelttag, präsentierte der Bio-Pionier Sonnentor den "Verein zur Förderung einer enkeltauglichen Umwelt in Österreich". Im Sonnentor-Geschäft in der Neubaugasse versammelten sich zahlreiche Vertreter der Bio-Branche um mehr über das Projekt zu erfahren. "Wir müssen jetzt handeln, damit Bio auch in Zukunft eine Chance hat", rief Sonnentor-Gründer Johannes Gutmann auf.
Bedrohung für Bio-Landwirtschaft
Pro Jahr würden in Österreich 12.900 Tonnen Spritzmittel auf die Felder aufgebracht, gibt man bei Sonnentor zu bedenken. "Rechnet man das auf jeden Österreicher um, dann sind das pro Nase eineinhalb Kilo Gift", kritisiert der Ökologe Johann Zaller. "Allein in Österreich gibt es 1.200 zugelassene Pestizide. Wir wissen, dass Pestizide nicht nur Schaderreger töten, sondern auch am allgemeinen Artensterben beteiligt sind. Außerdem reichern sie sich im Boden an. Die Gifte verbleiben nicht nur am Feld oder im Garten, wo sie aufgebracht werden – sie folgen uns in unseren persönlichen Lebensbereich. Wir konnten beispielsweise in einer Studie zwölf verschiedene Pestizide auf Kinderspielplätzen nachweisen. Der Großteil der dort gefundenen Pestizide kann in unser Hormonsystem eingreifen, was bei Kindern besonders brisant ist."
Johannes Gutmann, Elfriede Stopper, Johann und Eva Neuner sowie Johann Zaller. © Sonnentor
Eine Vielzahl der heute verwendeten Ackergifte breite sich flächendeckend über unsere Böden aus. "Die Bio-Bauern produzieren nicht unter einer Glasglocke. Der Wind trägt die Giftstoffe weiter und macht keinen Stopp vor den Bio-Feldern. Dabei spricht man von Abdrift. Verstärkt wird diese Problematik noch durch den Klimawandel und eine Zunahme von windstarken Tagen ist zu beobachten", so Sonnentor-Anbauberaterin Elfriede Stopper.
Bio-Bauer Johann Neuner ergänzt: "Im schlimmsten Fall kann unsere Ernte nicht biologisch vermarktet werden und das bedeutet einen finanziellen Verlust. Bei kleineren Betrieben kann das sogar die Existenz bedrohen."
Ruf nach rascher Hilfe
"Der Ruf der Bio-Bauern nach einer raschen Hilfe wurde laut und uns war klar, wir müssen hier aktiv werden", berichtet Johannes Gutmann. Alle Sonnentor Bio-Bauern sind Mitglied im neu gegründeten "Verein zur Förderung einer enkeltauglichen Umwelt in Österreich" und geben einen kleinen Teil ihres Erlöses als Beitrag ab. Mit der generierten Summe sollen Betroffene entschädigt werden, die ihre Ernte unverschuldet nicht mehr als Bio-Ware verkaufen können. Auch außerordentliche Mitglieder werden in den Verein aufgenommen. (as)
www.enkeltaugliche-umwelt.at
www.sonnentor.com