Der Immobiliendienstleister CBRE hat am Dienstag seinen aktuellen Immobilien-Investmentmarkt Bericht vorgestellt. Das sind die Ergebnisse.
Klare Aufwärtstendenzen
Laut diesem Bericht zeigen sich auf dem österreichischen Immobilien-Investmentmarkt klare Aufwärtstendenzen. 2024 wurden insgesamt 2,7 Milliarden Euro investiert. Obwohl der Wert sieben Prozent unter dem Wert von 2023 liegt, konnte in den vier Quartalen des abgelaufenen Jahres durchgehend eine Steigerung der Marktaktivität beobachtet werden. Allein im vierten Quartal 2024 wurden fast 800 Millionen Euro investiert. Vor diesem Hintergrund sei die Talsohle auf dem Investmentmarkt durchschritten worden. Im Speziellen in der Bundeshauptstadt Wien fällt die Bilanz positiv aus. Im letzten Jahr wurde mit 1,9 Milliarden Euro sogar um sieben Prozent mehr investiert als 2023.
"2024 konnten wir zunehmend den Einstieg von insbesondere Private Equity- und Baufirmen in großvolumige Projektentwicklungen beobachten. Beispiele dafür sind das Althan Quartier und das Kaufhaus Lamarr", sagt Lukas Schwarz, Head of Investment Properties bei CBRE und fügt hinzu: "Diese Development-Deals zählten zwar per Definition aufgrund des aktuell nicht vorhandenen Cashflows nicht zum Transaktionsvolumen, stellen aber weitgehend die Umsetzung der Projekte sicher und werden somit zum zukünftigen Investmentvolumen beitragen."
Wende im Marktzyklus ist erreicht
Die Ergebnisse sollen zeigen, dass die Käufer:innen und die Verkäufer:innen vermehrt zueinander gefunden haben, so Schwarz. "Die Wende im Marktzyklus ist erreicht. Wir rechnen mit einem anhaltenden Trend. Denn die einsetzende Renditekompression in besonders nachgefragten Assetklassen wird auch bei einer makroökonomisch eingetrübten Lage vermehrt vor allem internationale Akteure an den Markt zurückbringen, die in den vergangenen Jahren weniger aktiv waren. 2025 wird das Interesse weiter anziehen, allerdings wird das finale Transaktionsvolumen davon abhängen, wie viele Produkte wirklich auf den Markt kommen werden", ist sich der Experte sicher.
Entwicklung in den Assetklassen
Laut der Analyse ist Büro die stärkste Assetklasse mit einem Marktanteil von 32 Prozent und 850 Millionen Euro. Wohnen hat am stärksten auf 25 Prozent Marktanteil zugelegt, da sich hier Angebot und Nachfrage wieder treffen. Die gefragtesten Assetklassen werden durch mischgenutzte Objekte mit 17 Prozent komplementiert.
Die meisten Abschlüsse reichen bis zu einem Volumen von rund 50 Millionen Euro. Eine Seltenheit bleiben dagegen Transaktionen mit einem Volumen über 50 Millionen Euro. Laut CBRE konnten in dieser Größenordnung nur zehn Deals registriert werden.
Landmark Deals des Jahres 2024 waren die Verkäufe des Kärntnerringhofs in der Wiener Innenstadt, der ÖBB-Zentrale am Wiener Hauptbahnhof (LEADERSNET berichtete) sowie das Bürogebäude Rund Vier.
Verkäufer- und Käuferseite
Auf Verkäuferseite stehen überwiegend institutionelle Investor:innen, im speziellen Immobilienfonds, die sich von Objekten im Wert von über 1,2 Milliarden Euro getrennt und damit fast die Hälfte des Marktanteils verbucht haben. Private Personen und Immobiliengesellschaften dominieren auf der Käuferseite, die zusammen für 1,8 Milliarden Euro angekauft haben. Sie haben mit über 70 Prozent den Markt bestimmt. "Private Investor:innen bevorzugen traditionell kleinere Tickets und kaufen mit höheren Eigenkapitalquoten ein", sagt Marc Steinke, Head of Research bei CBRE.
Zurückhaltend bleiben hingegen vorerst die internationalen Investor:innen. Das Geschehen konzentriert sich sowohl auf Käufer- als auch auf Verkäuferseite, mit jeweils über 80 Prozent Marktanteil auf inländische Player.
Spitzenrenditen im Jahresverlauf
Im Jahresverlauf 2024 haben sich die Spitzenrenditen stabilisiert und sind dann in einigen Assetklassen bereits wieder gesunken. Büroimmobilien notierten zum Jahresende bei 5,00 Prozent und damit 25 Basispunkte unter dem Höchststand zur Jahresmitte. Logistikimmobilien haben analog dazu zum Jahresende um 15 Basispunkte auf 5,00 Prozent nachgegeben. Einzelhandelsobjekte lagen mit 4,70 Prozent leicht über dem Vorjahreswert von 4,60 Prozent. Deutlich gesunken sind aufgrund der hohen Nachfrage die Spitzenrenditen im Wohnen. Ende letzten Jahres lag sie bei 4,25 Prozent und damit 50 Basispunkte unter dem Vorjahr. CBRE erwartet für 2025 eine weitere Renditekompression.
www.cbre.at
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