Im Super-Wahljahr 2024
World Television Day rückt demokratiepolitische Bedeutung der Medien ins Rampenlicht

| Janet Teplik 
| 20.11.2024

Die gemeinsame Initiative von egta, The Global TV Group, The Association of Commercial Television in Europa (ACT) und United Nations Regional Information Centre of Europe (UNRIC) unterstreicht, mit dem Aktionstag am 21. November, die Rolle der Broadcaster für den öffentlichen Diskurs. 

Die Lage der Welt ist keine leichte – Klimakrise, Kriege und dann auch noch Wahlen weltweit, die einen Rechtsruck abzeichnen. Ja, 2024 gilt als das Super-Wahljahr. Nicht nur, dass in den USA ein neuer – bzw. altbekannter – Präsident gewählt wurde, auch in Europa wählten die Bürger:innen das Europäische Parlament. In Österreich wiederum standen Nationalratswahlen an und von Deutschland möchte man fast gar nicht anfangen, blickt man auf die katastrophale Lage der Ampel-Regierung – wenn man sie denn überhaupt noch so nennen kann.

Diese stark politischen Zeiten machen vor allem aber eines deutlich: die Rolle der Medien. Unlängst tönt es Kritik, dass sie, ganz gleich, ob in Österreich, Deutschland oder den USA, menschenfeindlichen Parteien Sendezeit gegeben wird, deren Gedankengut gar keine Aufmerksamkeit bekommen dürfte, da sie dem gesellschaftlichen Klima schaden – und das alles in der Hoffnung, antidemokratische Vertreter:innen würden sich von selbst "entzaubern". Dass das nicht funktioniert hat, zeigten die Wahlen. 

Stärkung der Demokratie 

Eben um genau diese demokratiepolitische Bedeutung der Medien geht es am 21. November. Der sogenannte "World Television Day 2024" will im Super-Wahljahr seinen Fokus auf die Relevanz der Medien legen, die Rolle der Broadcaster für den öffentlichen Diskurs unterstreichen und die unterschiedlichen gesellschaftlichen Aspekte beleuchten, die Fernsehen auf allen Verbreitungswegen bedient, mit dem eigentlichen Ziel, die Demokratie zu stärken.

"Fernsehen ermöglicht den ungefilterten, uneingeschränkten und authentischen Blick auf das politische Geschehen. In Live-Sendungen erleben die Zuschauer:innen Politiker:innen real und zum Greifen nahe. Wie kein anderes Medium schafft Fernsehen durch kritischen Journalismus eine direkte Verbindung zwischen Politik und Bürger:innen. Die Sendermediatheken und Plattformen der Broadcaster erlauben noch mehr Menschen orts- und zeitunabhängigen Konsum von Nachrichten. Die Vielzahl der Übertragungswege ist eine wesentliche und starke Säule der Demokratie. Werbeinvestitionen in das Medium TV sind Investitionen in eine gut informierte, pluralistische und demokratische Gesellschaft", so Walter Zinggl, Screenforce-Österreich-Sprecher und Geschäftsführer des Werbevermarkters IP Österreich.

Fernsehen in hochpolitisierten Zeiten

Bis zum Jahresende werden weltweit mehr als 50 nationale Wahlen abgehalten. Wahlen, die eine wesentliche Auswirkung auf das politische und wirtschaftliche Weltgefüge haben – siehe allein Deutschland, dessen Bewohner:innen 2025 verfrüht an die Urne gebeten werden und die sich nun über die Weihnachtszeit dem politischen Wahlkampf aussetzen müssen. Die großen politischen Ereignisse werden natürlich am TV-Bildschirm von einem Millionenpublikum verfolgt. Zuletzt bei der Präsidentschaftswahl der USA sahen 35,6 Millionen Haushalte und 42,3 Millionen Zuschauer:innen die Wahlentscheidung in den Programmen der Broadcaster und blieben durchschnittlich 2:13 Stunden vor dem Screen. 

Wann immer Politiker:innen der Bevölkerung etwas sagen wollen, tun sie es im Fernsehen – von der Neujahrsansprache des österreichischen Bundespräsidenten bis zur State of the Union Address in den Vereinigten Staaten. Der Grund ist einfach erklärt: Live-Übertragungen ermöglichen es der Politik, ihre Botschaften unverkürzt beim Publikum zu adressieren. Botschaften, die als Grundlage der individuellen Meinungsbildung dienen könnten. 

Weltweiter Zugang

Die Weiterentwicklung von Technologie und damit die zunehmende Verfügbarkeit auf allen Endgeräten und Plattformen ermöglichen es den Broadcastern Milliarden Menschen auf der ganzen Welt Zugang zu Informationen zu geben. Dadurch kann das Fernsehen die öffentliche und individuelle Meinungsbildung fördern, indem unterschiedliche Perspektiven beleuchtet und Inhalte erklärt werden. Zuträglich ist dabei die Emanzipation von der klassischen linearen Verbreitung durch Sendermediatheken und Streamingplattformen. Sie schafft einen einfacheren Zugang zu den Broadcaster-Angeboten und ermöglicht es, im komplexen Informationslabyrinth Fakten zu finden, denn als reichweitenstarkes Massenmedium bringt Fernsehen nicht nur Generationen und politische Lager zusammen, sondern erklärt auch komplexe Sachverhalte und ordnet bestenfalls politische Geschehen ein.

Kommen die Broadcaster ihrer demokratieverteidigenden Aufgaben nach, dienen sie dem Informationsgewinn für jede:n Zuseher:in und sind somit auch Gewinn für die Gesellschaft. Ein fundierter Nachrichtenjournalismus kann neue Blickwinkel und Zugänge eröffnen, die eine Voraussetzung für selbstbestimmte politische Entscheidungen und somit für eine demokratische Gesellschaft sind, die trotz aller Gegensätze durch Dialog verbunden bleibt. 

"Multiplattform-TV spielt insbesondere in diesem Super-Wahljahr eine entscheidende Rolle bei der Stärkung der Demokratie. Mit über zwei Milliarden Wahlberechtigten ist 2024 das größte Wahljahr in der Geschichte. Die Bürger:innen müssen unbedingt Zugang zu zuverlässigen Informationen haben. TV ist die unübertroffene Plattform für die Verbreitung von vertrauenswürdigen Inhalten, durch die sich Menschen selbst informieren, unterschiedliche Standpunkte bewerten und selbstbestimmte Entscheidungen treffen können. Durch die beispiellose Reichweite über alle Bevölkerungsgruppen hinweg schafft Multiplattform-TV wertvolle Verbindungen mit dem Publikum in allen Nutzungssituationen. Es bietet sowohl den Zuschauer:innen als auch Marken einen großen Mehrwert", sagt egta-Präsident und Vizegeneraldirektor Laurent Bliaut (TF1 Publicité).

Erhalt unabhängiger Medien

Das europäische duale Rundfunksystem ist dabei abhängig von Werbetreibenden, um die demokratiepolitische Kraft des Fernsehens zu erhalten. Fundierter Nachrichtenjournalismus, der Meinungsvielfalt und Perspektivenreichtum fördert, oder Korrespondentennetzwerke, die unabhängig aus allen Teilen der Welt berichten, finanzieren sich bei Privatsendern, die einen großen Anteil des Nachrichtenangebots stemmen, rein aus Werbeerlösen. Auch darauf möchte der diesjährige World Television Day aufmerksam machen: Denn während Investitionen in globale Tech-Plattformen die gesellschaftliche Spaltung durch Algorithmen und Fake News vorantreiben, wollen Broadcaster durch verantwortungsvollen und ethischen Journalismus das Miteinander und die Gemeinschaft stärken. 

"TV ist von entscheidender Bedeutung für die Information der Bürger:innen, demokratische Teilhabe und Förderung der Meinungsvielfalt. Werbung ist eine wichtige Finanzierungsquelle, um die Unabhängigkeit und Nachhaltigkeit des Mediums zu gewährleisten. Durch verantwortungsvolles Storytelling kann Werbung mehr tun als nur die Kaufbereitschaft zu erhöhen – sie kann Bewusstsein schaffen, positive gesellschaftliche Veränderung anstoßen und letztlich ein Medienökosystem unterstützen, das unabhängig, transparent und wirkungsvoll bleibt", betont egta-Generaldirektorin Katty Roberfroid

www.theglobaltvgroup.com

www.acte.be

www.egta.com

www.unric.org

www.screenforce.at

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