Angestellte fordern bis zu 25.600 Euro für die Rückkehr ins Büro

| pte 
| 13.08.2023

In den USA wollen viele ihr liebgewonnenes Home-Office nur gegen die Zahlung einer hohen Prämie wieder aufgeben.

Während der Corona-Pandemie sind Home-Office-Modelle auch hierzulande hoch im Kurs gestanden. Mittlerweile sind viele Mitarbeitende aber wieder in ihren Büroalltag zurückgekehrt, auch wenn das einigen schwer gefallen ist. In den USA scheint der Wunsch, auch weiterhin von Zuhause aus zu arbeiten, extrem ausgeprägt zu sein, wie eine Umfrage der Online-Marketing- und Content-Website Authority Hacker unter 3.000 Angestellten im "Land der unbegrenzten Möglichkeiten", die inzwischen nur noch vom Home-Office aus tätig sind, zeigt.

Demnach müssten Arbeitgeber:innen im Schnitt eine Einmalprämie in Höhe von 12.148 Dollar (rund 11.000 Euro) bezahlen, damit Beschäftigte wieder dauerhaft und ausschließlich im Büro arbeiten. 

Bescheidenheit und Wucher

Die Befragten im Bundesstaat West Virginia zeigten sich vergleichsweise am bescheidensten. Sie würden sich im Durchschnitt mit einer Prämie von 5.262 Dollar (rund 4.790 Euro) begnügen. Dagegen fordern Remote-Arbeiter:innen in North Dakota 28.176 Dollar (rund 25.660 Euro). Virginia kommt dem Durchschnitt mit 12.438 Dollar (rund 11.330 Euro) am nächsten.

"Wenn Unternehmen ihre Arbeitsstrukturen nach der Pandemie neu definieren, werden die Präferenzen und Anliegen der Mitarbeiter:innen eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der Zukunft der Arbeit spielen. Sei es durch monetäre Belohnungen, Beiträge für soziale Zwecke oder die Einführung eines dauerhaften hybriden Arbeitsansatzes: Unternehmen müssen das Gleichgewicht finden, das sicherstellt, dass sowohl ihr Betrieb als auch ihre Belegschaft gedeihen können", so Mark Webster, Mitbegründer von Authority Hacker.

Viele Remote-Arbeiter:innen wehren sich

Ähnlich wie in Europa haben auch die meisten Unternehmen in den USA damit begonnen, die Verfügbarkeit von Remote-Arbeit einzuschränken. Im Juni hat Google beispielsweise seine Richtlinie für hybrides Arbeiten um strengere Richtlinien erweitert und kontrolliert die Anwesenheit der Mitarbeiter:innen. 2022 hat Apple angekündigt, seine Mitarbeitenden mindestens drei Tage pro Woche vom Büro aus arbeiten zu lassen. Viele Mitarbeiter:innen wehren sich jedoch dagegen. Laut der Umfrage sind 63 Prozent der Remote-Mitarbeiter:innen bereit, sich gewerkschaftlich zu organisieren, um eine erzwungene Rückkehr ins Büro zu verhindern.

Vor allem Alleinerziehende, Eltern, die sich eine Kindertagesstätte nicht leisten können, und Menschen ohne zuverlässige Anreisemöglichkeiten gehörten zu denen, die weiterhin von zu Hause aus arbeiten möchten, geht aus der Umfrage hervor. Geldprämien seien eine Möglichkeit, diese Bedenken auszuräumen. Aber die meisten Unternehmen suchen nach anderen Lösungen, die nicht so viel kosten. Sie versuchen vor allem, den Arbeitsplatz so angenehm zu gestalten, dass die Mitarbeiter:innen gern ins Büro kommen.

www.authorityhacker.com

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