Albertina-Direktor will mehr Geld

Klaus A. Schröder stellt Kündigungen in den Raum und schlägt vor, auf Theater zu verzichten. 

"Die Albertina muss auf Diebstahl, Feuer und Hacker vorbereitet sein, aber nicht auf eine Pandemie", so Klaus A. Schröder in einem Interview mit dem Kurier. Innovative Ideen der Politik in diesem Zusammenhang vermisst er. Es brauche "einen gerechten Verteilungsschlüssel".

Die Deckungsvorsorge des Museums werde bis Ende des Jahres aufgebraucht sein. Wenn die Regierung bei der Budgetrede im Herbst nicht ausreichend hohe Mittel für 2021 in Aussicht stelle, müsse er Mitarbeiter kündigen.Ob teure Ausstellungen wie "Munch und die Folgen", die ab Februar 2021 zu sehen sein soll, künftig finanziert werden können, stehe in den Sternen.

Den Stellenwert des Theaters könne er dieser Tage nicht verstehen, man solle doch darauf verzichten, bis die Situation unter Kontrolle sei. "Ich kann diesen Satz nicht nachvollziehen 'Wir bestehen auf unser Recht, Theater zu spielen, weil es ein Lebensmittel ist.' Ich habe einen anderen Begriff von Lebensmittel, einen handfesteren: Es sollen lieber mehr Menschen leben können - und wir kommen jetzt einmal ohne Theater aus."

Wiener Museen sind leer

Wenn es statt einer Million nur 300.000 Besucher geben darf, sieht Schröder für die Zukunft schwarz. Seit Anfang Juli haben fast alle Wiener Museen wieder geöffnet, allerdings mit wenig Publikumsinteresse. Neben der Albertina (2019 rund 73.000 Besucher, heuer 20.000) verzeichnet das Kunsthistorische ebenso Einbußen: Im ersten Halbjahr 2020 gab es im Vergleich zum Vorjahreszeitraum weniger als ein Drittel der Besucher. 30.000 Personen besuchten im Juli das Belvedere, im Jahr davor waren es in diesem Monat 150.000. (jw)

www.albertina.at

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