Der Chaos Zero Gravity verspricht Fahrleistungen wie vom anderen Stern, dafür muss man aber tief in die Tasche greifen. Bisher firmierte ein Unikat von Bugatti als teuerstes Hypercar der Welt. Für den "La Voiture Noire" soll der solvente Kunde sage und schreibe 11 Millionen Euro bezahlen. Doch nun wird diese unglaubliche Summe noch einmal überboten. Und zwar von einem Kleinserien-Hersteller aus Griechenland.
Eigene Fahrzeugklasse
Konkret handelt es sich dabei um die Firma Spyros Panopoulos (SP) Automotive, die den Supersportwagen "Chaos" auf den Markt bringen will. Wie selbstbewusst die Griechen sind, zeigt alleine die Tatsache, dass sie mit ihrem Fahrzeug gleich eine neue Fahrzeugklasse kreieren wollen – das Ultracar. Angetrieben wird die 5,05 Meter lange Flunder von einem 4,0-Liter-Zehnzylinder, der bereits in der schwächeren Variante "Earth" satte 2.077 PS leistet und ein maximales Drehmoment von 1.389 Newtonmeter auf die Kurbelwelle wuchtet. Zum Vergleich: Der vierfach aufgeladene 16-Zylinder des Bugatti Chiron bringt es auf "nur" 1.500 PS. Doch das war noch nicht alles. Denn für das Topmodell Chaos "Zero Gravity" werden 3.107 PS und 1.984 Newtonmeter versprochen. Zudem soll der Motor über 12.000 Touren hoch drehen.
Auf Abtrieb designtes Heck mit auffälligen LED-Pixel-Leuchten © Spyros Panopoulos Automotive
Rekordbrecher
Entsprechend den Leistungsdaten sollen auch die Fahrwerte spektakulär ausfallen. Laut SP Automotive soll das Ultracar in nur 1,55 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 beschleunigen. Noch beeindruckender: Die 300-km/h-Marke soll nach gerade einmal 7,1 Sekunden fallen. Als Spitzengeschwindigkeit werden mehr als 500 km/h versprochen. Bugatti schaffte mit dem Chiron Super Sport 300+ ein Höchsttempo von 490 km/h. Darüber hinaus soll der Chaos Zero Gravity auch einen neuen Rekord für die Viertelmeile aufstellen. Mit 7,5 Sekunden würde er den aktuellen Rekordhalter bei Serienfahrzeugen, den Rimac Nevera, um über eine Sekunde deklassieren.
Rennsporttechnik
Neben der aerodynamischen Hülle und der schieren Leistung verfügt das Fahrzeug über zahlreiche aus dem Rennsport bekannte Zutaten. Zu den Highlights zählen das aus einem Materialmix aus Titan, Magnesium, Carbon sowie Zylon bestehende Monocoque-Chassis und Interieur. Bei Zylon handelt es sich um einen aus Makro-Molekülen aufgebauten Hightech-Kunststoff. Die vier Enden der Sportabgasanlage stammen aus dem 3D-Drucker. Innen gibt es ein aufs Wesentliche reduziertes Cockpit. Die wichtigsten Informationen werden den Fahrer:innen direkt am Bildschirm im Lenkrad oder über ein Head-up-Display direkt in der Windschutzscheibe angezeigt.
Das Cockpit setzt ebenfalls auf einen Rennsport-Look. © Spyros Panopoulos Automotive
Teures "Spielzeug"
SP Automotive hat mit dem Chaos einiges vor. Der Kleinserienhersteller will auf jedem Kontinent fünf Fahrzeuge verkaufen. Für den Chaos Zero Gravity sollen zwölf Millionen Euro fällig werden. Damit übertrifft er den Bugatti La Voiture Noir um rund eine Million Euro. Bisher sind die angegebenen Leistungsdaten und Fahrwerte reine Firmenangaben. Ob diese in der Praxis eingehalten werden können, muss sich erst zeigen. (ts)
automotive.spyrospanopoulos.com