Geschlossene Gesellschaft

| 10.05.2016

Diese Geheimbünde und Herrenclubs sind bis heute aktiv.

George Washington, Mozart und Goethe waren es: Geheimbünde und Verschwörungstheorien haben schon immer die Fantasie der Menschen angeregt. Etwa fünf Millionen Menschen gehören weltweit zur größten und wohl berühmtesten Geheimgesellschaft – den Freimaurern.

Spätestens seit Dan Browns Bestseller sind die Illuminati in aller Munde. Über kaum einen anderen Geheimbund gibt es so viele Verschwörungstheorien, Spekulationen und Mutmaßungen. Die „Erleuchten“ hatten anfangs ähnliche Ideale wie die Freimaurer, suchten aber aktiv nach neuen Mitgliedern und verfolgten politische Ziele.

Die Tempelritter unterstanden direkt dem Papst und waren zunächst eine Schutzmiliz für Jerusalempilger. Bis heute ranken sich Legenden um die Geheimnisse und Schätze der Templer – so sollen sie zum Beispiel im Besitz des Heiligen Grals gewesen sein.

„Embryo Partys“

Aldous Huxley, Charles Darwin und John Maynard Keynes haben eines gemeinsam: Sie waren „Cambridge Apostles“. Jedes Jahr werden zwölf Studenten der Universität Cambridge für einen geheimen Club  auserwählt. Erstsemester, die als „Apostel“ in Frage kommen, werden zu „Embryo Partys“ geladen – ohne zu wissen, dass sie für den exklusiven Club überprüft werden. Wer es schafft, muss einen Geheimhaltungseid ablegen. Einmal im Jahr kommen die Ex-Mitglieder zu einem „Apostles Dinner“ zusammen.

Sektenartig ist Kritikern zufolge Opus Dei“, ein Geheimbund, der von seinen Mitgliedern - darunter war angeblich Otto von Habsburg - blinden Gehorsam und strenge Geheimhaltung verlangt.

Weniger geheim und weniger streng zugänglich

In Österreich ist beispielsweise auch der Wiener Rennverein beliebt: Eine unpolitische Vereinigung, die gemeinnützigen, kulturellen und     gesellschaftlichen  Zwecken unter seinen Mitgliedern in den Räumlichkeiten des Palais Pallavicini und der Pflege traditioneller    Beziehungen zum Pferdesport dient. Jeder Aufnahmewerber muss durch zwei Mitglieder als Paten, von denen einer dem Vorstand    angehören muss, vorgeschlagen werden.

Der Ritterorden vom heiligen Grab zu Jerusalem ist der einzige päpstliche Laienorden, dem gleichberechtigt Geistliche, Männer und auch Frauen angehören können. Neue Mitglieder werden üblicherweise von  Ordensrittern oder Ordensdamen zur Aufnahme empfohlen. Üblicherweise kommt es dann zu einer Einladung in die Komturei, um in der Probezeit zu klären, ob der Kandidat mit den Werten des Ordens in Einklang steht.

1954 von einer Gruppe von Herren, die zwischen 25 und 35 Jahren alt waren, wurde der St. Johanns Club unter der Patronanz des Malteser-Ordens gegründet. Die Gründer waren im wesentlichen Kinder und Enkel derer, die in der Vereinigung der katholischen Edelleute tätig waren. Nach dem in § 2 der Statuten festgelegten Zweck des St. Johanns Clubs dient dieser dem geselligen Beisammensein und der geistigen Weiterbildung seiner Mitglieder. Ergänzend sehen die Aufnahmerichtlinien des Clubs vor, dass die Mitglieder einem christlichen Bekenntnis angehören müssen. Der St. Johanns Club hat Insidern zufolge rund 800 Mitglieder, von denen zwei Drittel adelig sind. (red)