Im "Heiligen Jahr"
"Carbonara-Pakt" soll Touristen-Abzocke in Rom verhindern

Anlässlich des "Heiligen Jahres", das in einem Monat startet, erwartet die italienische Hauptstadt eine Rekordzahl an Pilger:innen. Damit traditionelle Speisen nicht zur Kostenfalle werden, will der Konsumentenschutzverband die Gastro-Preise deckeln.

Wer schon einmal an einem typischen Touristen-Hotspot Urlaub gemacht hat, weiß: Abzocke von Reisenden ist weltweit ein Thema. Gerade wenn es um kulinarische Spezialitäten der jeweiligen Destination geht, werden manchmal horrende Preise verlangt, die Tourist:innen oft eben auch bereit sind, zu bezahlen – einfach, um die Spezialität einmal in seiner originalen Form probiert zu haben. Die italienische Hauptstadt ist dabei keine Ausnahme: Da im kommenden Jahr in Rom bzw. im darin liegenden Vatikan das sogenannte "Heilige Jahr" gefeiert wird, das voraussichtlich 32 Millionen Pilger:innen in die "Ewige Stadt" führen soll, befürchten Konsumentenschutzverbände drastische Preissteigerungen bei regionalen Köstlichkeiten. Ihre Lösung: Ein "Carbonara-Pakt".

Rekordzahl an Besucher:innen erwartet

Am 24. Dezember beginnt es, das "Heilige Jahr", auf Italienisch auch "Giubileo" ("Jubeljahr") genannt. Es handelt sich um ein katholisches Event, das seit 1475 alle 25 Jahre stattfindet. Dabei erlässt der Papst allen Pilger:innen, die nach Rom kommen, unter gewissen Bedingungen ihre Sünden. Für den römischen Tourismus ein wichtiges Event, wurden beim letzten "Giubileo" 2020 schließlich 22,5 Millionen Pilger:innen verzeichnet. Das kommende "Heilige Jahr" soll diese Rekordzahl sogar noch um rund zehn Millionen Besucher:innen übertreffen.

Preisdeckel für traditionelle Speisen

Dementsprechend befürchtet der ansässige Konsumentenschutzverband Consumerismo No Profit, dass die erhöhte Nachfrage die Einzelhandelspreise auf Kosten der Tourist:innen in die Höhe treiben könnte, was dem Ansehen der Stadt schaden würde. Um dem entgegenzuwirken, hat der Verband dem römischen Stadtrat den sogenannten "Carbonara-Pakt" ("Patto della Carbonara") vorgeschlagen.

Dieser besagt, dass traditionelle Gerichte, wie eben Spaghetti Carbonara, aber beispielsweise auch "Cacio e pepe" oder "Pasta all'Amatriciana", im "Jubeljahr" maximal zwölf Euro kosten dürfen. Von den Preisbegrenzungen sollen auch Pizzerien betroffen sein. Damit möchte man einen "fairen Preis für Gerichte der römischen Tradition festlegen", so der Konsumentenschutzverband. Teilnehmende Gastronomiebetriebe sollen einen speziellen Aufkleber erhalten, sodass Tourist:innen direkt erkennen können, wo sie zu annehmbaren Preisen speisen können.

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