Schulferien
SOS-Kinderdorf bringt Betreuungskarenz als Entlastung für Familien ins Spiel

| Redaktion 
| 27.06.2024

Die Sommerferien beginnen. Was für Kinder und Jugendliche ein Segen ist, kann für Eltern bezüglich Betreuung zur Belastung werden. Stimmen für neue Wege der Kinderbetreuung werden daher lauter.

Am Freitag, dem 28. Juni, beginnen in Wien, Niederösterreich und im Burgenland die Schulferien. Eine Woche später dann auch in den restlichen Bundesländern. Während sich der Nachwuchs über die neu gewonnene Freizeit freut, macht genau diese manchen Eltern zu schaffen. Die Frage "Wohin mit den Kindern, wenn beide Elternteile arbeiten sind?" rückt in den Fokus.

"Für viele Eltern sind die Ferien kein Lichtblick, sondern eine weitere große Belastung. Neun Wochen Kinderbetreuung organisieren sich schließlich nicht von selbst. Angesichts der Teuerung können sich immer weniger Familien eine externe Betreuung, z.B. in einem Sport- oder Kreativcamp, für ihre Kinder leisten. Dabei hätten sie gerade in diesen krisenhaften Zeiten Erholung besonders dringend nötig", so SOS-Kinderdorf-Geschäftsführer Christian Moser. SOS-Kinderdorf fordert daher eine vierwöchige Betreuungskarenz für Eltern mit schulpflichtigen Kindern. 

Private Betreuung und Karenzgeld

So soll es Eltern ermöglicht werden, nach Zustimmung des Arbeitgebers, bis zu vier Wochen pro Jahr ihre Kinder privat zu betreuen und gleichzeitig – analog zur Pflege- und Betreuungskarenz – Karenzgeld zu beziehen. "Wir fordern die Regierung auf, Druck aus den Familien zu nehmen. Die Betreuungskarenz ist ein einfaches Mittel mit großer Wirkung. Vier Wochen zusätzliche Familienzeit wären nicht nur eine enorme organisatorische, sondern natürlich auch eine finanzielle Erleichterung, spart man sich doch die Kosten für die Fremdbetreuung. Außerdem werden Familien gestärkt, die das ganze Jahr gestresst durch ihren Alltag hetzen. Sie haben sich mehr Quality-Time verdient", so Moser.

Studie zum Thema Sommerbetreuung

Eine jüngst veröffentlichte Studie der Arbeiterkammer, die sich mit der Ferienbetreuung auseinandersetzt, bestätigt die Forderung von SOS-Kinderdorf. Demnach geben 27 Prozent der Eltern an, Homeoffice zur Kinderbetreuung zu nutzen. Moser kritisiert allerdings diesen Lösungsweg: "Wer Kinder kennt und betreut, weiß, dass eine Kombination von Kinderbetreuung und Homeoffice extrem belastend ist, und zwar für alle Beteiligten. Die Kinder bekommen nicht genug Aufmerksamkeit und die Eltern haben gegenüber dem Arbeitgeber zu Recht ein schlechtes Gewissen. Was wir uns erwarten, sind endlich neue Zugänge, die gut für alle sind. Für die Eltern, für die Kinder und letztlich auch für die Arbeitgeber. Unser Vorschlag einer Betreuungskarenz leistet dazu einen Beitrag."

www.sos-kinderdorf.at

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