Die Elektromobilität ist zwar am Vormarsch, vor dem absoluten Durchbruch müssen aber noch einige Hürden überwunden werden. Stellantis will nun einige dieser Herausforderungen meistern. Möglichen machen soll das die Lithium-Schwefel-Batterietechnologie, die von vielen Expert:innen als großer Fortschritt angesehen wird.
Zum Stellantis-Konzern zählt neben zahleichen Automarken wie Peugeot, Opel, Fiat, Jeep, Citroen, DS, etc. auch der Corporate-Venture-Fonds "Stellantis Ventures". Dieser investiert nun groß in das Unternehmen Lyten. Mit der Finanzspritze soll die Kommerzialisierung der sogenannten 3D Graphen-Anwendungen von Lyten für die Mobilitätsbranche vorangetrieben werden. Die Transaktion, die auch die LytCell Lithium-Schwefel-Batterie für Elektrofahrzeuge, Leichtgewichtkomponenten und neuartigen On-Board-Sensoren beinhalten, haben Stellantis und Lyten nun offiziell bekanntgegeben.
Mehrere Vorteile
Lyten ist ein im Silicon Valley ansässiges Unternehmen für anpassbares dreidimensionales Graphen, das als großes Versprechen für die Reduzierung von Treibhausgasemissionen und für die Beschleunigung des Übergangs zu nachhaltiger Mobilität gilt. Kernstück der Zusammenarbeit ist die Entwicklung von Batterien für Elektroautos auf Lithium-Schwefel-Basis. Diese hätten laut Expert:innen das Potenzial, eine mehr als doppelt so hohe Energiedichte wie Lithium-Ionen-Batterien zu liefern. Zudem seien sie eine alternative Kathodenlösung ohne Nickel-Mangan-Kobalt.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien verwenden die Lithium-Schwefel-Batterien von Lyten kein Nickel, Kobalt oder Mangan. Das würde den CO2-Fußabdruck um ca. 60 Prozent im Vergleich zu den derzeit besten Batterien reduzieren, so Lyten. Ferner hätten die Rohstoffe für Lithium-Schwefel-Batterien den Vorteil, dass sie vor Ort in Nordamerika und Europa beschafft und hergestellt werden können, was die regionale Versorgungssicherheit unterstützen soll. So sollen künftig leichte und energiedichte Batterien ohne Unterbrechung der Lieferkette hergestellt werden können.
Gegenseitige Lobeshymnen
"Wir freuen uns, dass Stellantis Ventures als Venture-Investment-Zweig eines globalen Innovators im Bereich Automotive großes Vertrauen in unser Unternehmen und die Dekarbonisierung mithilfe unserer Hochleistungsmaterialien Lyten 3D Graphen hat", sagte Dan Cook, Präsident und CEO von Lyten und weiter: "Zu den Produktinnovationen im Automobilsektor, die durch Lyten 3D Graphen umgewandelt werden, zählen die Lithium-Schwefel-Batterien mit einer mehr als doppelt so hohen Energiedichte, Leichtgewichtverbundstoffe für Fahrzeuge zur Nutzlasterhöhung und neue Sensorarten ohne Chips, Batterien oder Kabel."
Stellantis CEO Carlos Taveres zeigt sich von der Technologie jedenfalls überzeugt. Ansonsten würde er wohl auch kaum zig Millionen in sie investieren. "Die Materialplattform von Lyten ist eine wichtige Investition für Stellantis Ventures und steht im Einklang mit dem Ziel von 'Dare Forward 2030', den Einsatz innovativer, kundenorientierter Technologien zu beschleunigen. Insbesondere die Lithium-Schwefel-Batterie von Lyten hat das Potenzial, eine entscheidende Rolle bei der massentauglichen Einführung von Elektrofahrzeugen weltweit zu spielen. Die Materialtechnologie von Lyten verfügt zudem über gute Voraussetzungen, um das Gewicht von Fahrzeugen zu reduzieren. Dies ist eines der Erfordernisse des Automobilsektors, um die Netto-Null-CO2-Ziele zu erreichen", so Taveres.
Produktionsstart
Die Lithium-Schwefel-Batterie, Verbundwerkstoffe und Sensortechnologien von Lyten werden zunächst in der 14.000 Quadratmeter großen Anlage im Silicon Valley produziert. Neben der Produktion von Batterien für Elektrofahrzeuge arbeitet das Unernehmen laut eigenen Angaben mit früheren Kund:innen zusammen, um noch in diesem Jahr mit der Lieferung von Lithium-Schwefel-Batterien und mit 3D-Graphen angereicherten Verbundwerkstoffen für Spezialmärkte zu beginnen.
www.stellantis.com
www.lyten.com
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