Das organisierte Verbrechen ist die größte Wirtschaftskraft Italiens und mit einer Liquidität von etwa 65 Milliarden Euro inzwischen auch die "solideste Bank". Das geht aus dem Expertenbericht des Kaufleuteverbands Confesercenti hervor. Allein die fast 100 Milliarden Euro, die die Mafiosi jährlich über Bars, Restaurants, Hotels oder Geschäfte einnehmen, machen etwa sieben Prozent des italienischen Bruttoinlandsproduktes aus.
"In diesen Krisenzeiten ist die Mafia AG somit als einzigartige unternehmerisch-wirtschaftliche Größe in der Lage, Investitionen zu tätigen", so Verbandschef Marco Venturi. Die einflussreichen Clans der Camorra, Cosa Nostra und Ndrangheta verdienen Milliarden vor allem durch illegale Bauaufträge, in der Nahrungsbranche sowie durch Glücksspiel und Schutzgelderpressung. "Die Nähe zu einer kriminellen Organisation kann dabei für eine Firma schon den Unterschied ausmachen, ob man endgültig vom Markt verdrängt wird oder aber weitermachen kann", so Venturi. (red)