Diese wohl älteste Sportveranstaltung Österreichs hat ihre Wurzeln weit zurück in der Monarchie und kann angesichts der Starter aus Tschechien, der Slowakei und Ungarn durchaus als Nostalgie-Derby bezeichnet werden. Obwohl der Pferderennsport seit Jahren etwas an Zugkraft verloren hat, zieht er immer noch Menschenmassen an die Rennbahn. Auf den Tribünen herrscht heute wie damals ausgelassene Stimmung, der Champagner prickelt noch genauso, sehen und gesehen werden erweist sich nach wie vor als äußerst wichtig und auch das Wetten auf das richtige Pferd steht immer noch hoch im Kurs.
Sieben hochklassige dreijährige Vollblüter, fünf Hengste und zwei Stuten, werden um ein Preisgeld von 20.000 Euro kämpfen. Mit Rabbit Red Jazz ist auch ein Derbysieger am Start, der mit dem gleichen Reiter, Tomas Lukasek, bereits das Slowakische Derby für sich entscheiden konnte. Noch höher ist eventuell der Tschechische Derbydritte Royal World (Jiri Palik) einzuschätzen, der in Spitzenrennen in Frankreich gelaufen ist und Rabbit Red Jazz im Tschechischen Derby besiegen konnte. Auch die beiden tschechischen Stuten Solemeena und Dakota können sich Chancen ausrechnen. Wenn auch kein in Österreich trainiertes Pferd im Derby mit dabei ist, startet mit Eiskönig (Miladin Stanarevic) ein in Österreich, sogar in Ebreichsdorf gezüchteter Hengst, der vor allem in Serbien erfolgreich gelaufen ist.
Attraktives Rahmenprogramm
Im Rahmenprogramm gibt es unter anderem ein Wiedersehen mit der Derbyzweiten des Vorjahrs, Arktisz (Jaroslav Linek) und dem vorjährigen Sieger Bolthorn (Zdenko Smida). Beim Sprintrennen über 1.300 Meter, dem „Großen Preis des Jockey Club für Österreich“, gehen zehn Pferde unter der Patronanz des Jockey Clubs an den Start. In dem vom Österreichischen Amateureiterverein (ÖARV) organisierten Rennen für Amateurreiterinnen und Amateurreiter sticht insbesondere die in Deutschland gut gelaufene Music is Her Name mit der erfolgreichsten österreichischen Amateurreiterin der letzten Jahre, Hana Jurankova, hervor.
Dem Sieger winken 20.000 Euro Preisgeld © AROC
AROC-Trabrennen der Dreijährigen
Höhepunkt der Trabrennen ist das AROC-Derby der Dreijährigen, das einen ganz klaren Favoriten hat, nämlich den Sieger des Karl Bürger-Gedenkrennens und des Badener Zuchtpreises Charmy Charly AS. Der Wallach wird in Italien von Holger Ehlert trainiert und wurde bisher immer von Roberto Vecchione pilotiert. Zuletzt kam Miracle mit seiner Besitzer Manfred Strebel ihm noch am nächsten.
Kooperation der unterschiedlichen Pferdestärken
Für den Derbytag ist der AROC (Austrian Racehorse Owners Club) eine Kooperation mit der DTM (eine Rennsportserie für Wettbewerbsfahrzeuge, die von einem Serienfahrzeug abgeleitet sind) eingegangen, die am 4. und 5. September am Red Bull-Ring in Spielberg die nächsten Läufe dieser hochklassigen Rennserie durchführt. Der Tiroler Mercedes-Pilot Lucas Auer wird am 29. August vor Ort sein. Er ist der Neffe des ehemaligen Formel1-Piloten und DTM-Managers Gerhard Berger. Auer wird nicht nur Autogramme geben, sondern auch die Sieger eines Gewinnspiels für Karten der Rennen in Spielberg ziehen.
Insgesamt ist es dem AROC gelungen, in dieser für den Pferderennsport schwierigen Zeit, ein höchst attraktives Programm mit Nostalgie und Speed, mit wenigen und vielen PS, zu organisieren.
www.aroc.at
www.magnaracino.at
www.dtm.com