Acht Minuten dauerte die Versteigerung des englischen Auktionshauses Phillips im Genfer Hotel La Reserve, bis ein unbekannter Telefonanbieter vor anderen zehn Anbietern im Saal und weiteren drei Mitbietern am Telefon, den Zuschlag erhielt. Der Rekord war schon zu ahnen, doch nun steht es fest: Die Rolex 6062 „Bao Dai“ hat den bislang höchsten Preis einer Rolex-Armbanduhr bei einer Versteigerung erzielt. Für 5.066.000 Schweizer Franken, umgerechnet 4.629.817 Euro oder 5.060.427 US-Dollar, wechselte die Uhr am 13. Mai 2017 den Besitzer.
Es war nicht das erste Mal, dass diese Uhr eine Rekordsumme erzielte. Bereits bei ihrer ersten Versteigerung im Jahr 2002 kam sie für 370.000 Schweizer Franken als die damals teuerste Rolex unter den Hammer. Der jetzige Besitzer zahlte also mehr als dreizehn Mal so viel. Den bisherigen Rekord hielt ebenfalls eine Rolex. Ein Rattrapante-Chronograph erzielte 2016 2,4 Millionen Schweizer Franken.
Vor 15 Jahren trennte sich die Familie des Erstbesitzers von der jetzt versteigerten Rekord-Uhr. Bei ihm handelte es sich um Bao Dai, den 13. Kaiser der Nguyen-Dynastie und letzten Kaiser von Vietnam. Er erwarb das 1952 hergestellte Modell im Frühling des Jahres 1954, als er sich anlässlich der Indochinakonferenz in Genf aufhielt. Aus dieser Konferenz ging schließlich die Teilung Vietnams hervor.
Laut Phillips ist die Rolex 6062 „Bao Dai“ das komplizierteste Modell mit einem Oyster-Gehäuse und gleichzeitig eines von nur drei bekannten Exemplaren mit schwarzem Zifferblatt und Diamantindexen. Als einziges Modell trägt sie jedoch die Diamanten zur Kennzeichnung der geraden Stundenzahlen. Eine Ausnahme stellt die Sechs dar: Hier findet die Mondphasenanzeige mit kleiner Sekunde Platz. Ihr gegenüber, unter der Zwölf, erscheinen der Wochentag und Monat im Fenster, das Datum zeigt der zentrale Zeiger mit Pfeilspitze. In dem Oyster-Gehäuse aus 18-karätigem Gold, mit 36 Millimeter Durchmesser, arbeitet ein Rolex 655 Automatikwerk. (et)
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