Hausmeisterstrand, really?

| 02.06.2016

Comeback von Lignano, Jesolo und Co: Die Obere Adria erfreut sich wieder großer Beliebtheit.

Wen heutzutage die Sehnsucht nach Meer und Sonne packt, den trennen nur ein paar Stunden Autofahrt vom Land wo die Zitronen blühen. Die Alpen sind kein Hindernis mehr, in zwei Stunden durchquert man sie auf der Autobahn, bis bei Gemona del Friuli die Berge zurückbleiben und sich das Tal des Tagliamento zur Ebene weitet. Folgt man seinem Lauf bis zur Mündung in die nördliche Adria, gelangt man nach Lignano Sabbiadoro, der ersten Anlaufstelle für das Fernweh nach südlicher Lebensfreude.


In den 1960er Jahren wurden die Ortschaften unweit der Lagune von Venedig zum gehobenen Urlaubsdomizil. Anfang der 70er-Jahre brachten die ersten Charter-Flieger sonnenhungrige Urlauber für viel Geld nach Mallorca, Griechenland und Tunesien. Nach Jesolo, Caorle und Lignano kamen neue Gästeschichten, die selbst die schönsten Strandabschnitte an der oberen Adria zum "Hausmeisterstrand" machten. 

Jetzt ist alles anders: Die "Hausmeister" braten auf Mallorca, Ibiza, Santorin oder in All-Inclusive-Clubs in der Türkei in der Sonne, aus "Tschesolo" und "Tschaorle" wurden wieder  Urlaubsorte mit Flair, an denen es weit mehr zu erleben gibt, als man glauben möchte.

Dünenketten und Naturschauspiele

Feinkörnigen, goldfarbenen Sand bringt der Tagliamento aus den Alpen mit, den Grundstoff der Halbinsel von Lignano, die mit ihren acht Kilometern Sandstrand den Beinamen „Sabbiadoro“, wörtlich übersetzt „Goldsand“, wahrlich verdient. Es gibt noch ein anderes Lignano, jenseits von Sonne, Strand und Nachtleben. Auf der dem Festland zugewandten Seite der Halbinsel haben Wasser, Sand und Gezeiten eine einzigartige Landschaft geschaffen, die Lagune von Marano. Eine Dünenkette trennt sie vom offenen Meer, ihre Inseln, Sandbänke und Kanäle sind der Lebensraum unzähliger Fische und Vögel. Hier brüten zwischen Tamarisken und Schilf viele Vogelarten wie Königsmöwen, Seeschwalben, weiße Reiher und Kormorane. Vom Reichtum der Fischgründe zeugen auch die „Casoni“, luftige Fischerhütten aus Schilf, die den Fischern früher als zeitweise Unterkünfte dienten. Zwei Naturreservate schützen das wertvolle Biotop, sie können vom Boot aus, auf geführten Touren oder auch per Rad erkundet werden.

Für Bootsliebhaber

 Für Motoryacht- und Segelcrews sind die Marinas von Lignano Sabbiadoro die erste Anlaufstelle an der nördlichen Adriaküste. Mit der ersten Ausgabe der LignanoBoatShow im Darsena Porto Vecchio startete Lignano Sabbiadoro vom 1. bis 3. April 2016 in den Sommer. Unter den Ausstellern sowohl aus Lignano Sabbiadoro als auch aus Aprilia Marittima und Marano Lagunare werden rund zehn Stände Wasserfahrzeuge und Schlauchboote bis 10 Meter Länge vorstellen, 15 weitere präsentieren Motoren und nautische Instrumente.

Ernest Hemingway hat es sicher als Kompliment gemeint, als er Lignano als „italienisches Florida“ bezeichnete. Doch es darf dahingestellt bleiben, wem damit mehr geschmeichelt wurde. Einem derartigen Reichtum an Kunst und Kultur, wie er im Hinterland der Küste auf Schritt und Tritt zu finden ist, wird man in Hemingways Heimat kaum begegnen. Jeder Stein in bezaubernd schönen Städten wie Aquileia, Cividale oder Udine könnte eine Geschichte von Römern, Langobarden und Venezianern erzählen, von auf- und untergehenden Reichen, alten Göttern und neuem Glauben.



An Miami orientiert sich das Falkensteiner Hotel & Spa Jesolo und zeigt so einen der legendärsten Orte an der italienischen Adria in ganz neuem Stil. Das Falkensteiner Hotel & Spa Jesolo, konzipiert als 5-Sterne Hotel, ist eine charmante Hommage an die große Vergangenheit der italienischen Badeorte und bringt den Glamour und das Flair von Miami an die Adria.

Das Gebäude wurde vom weltberühmten US-Amerikaner Richard Meier entworfen, das Interior-Design stammt vom Stararchitekten Matteo Thun. Dieses hochkarätige Duo hat einen unvergleichlichen Mix aus klaren Formen, edlen Materialien, frischen Farben und Elementen der Pop Art geschaffen. Streng und mondän von außen, verspielt und exzentrisch von innen. Ein absolutes Highlight Jesolos und die neue Top-Adresse für Adria Fans mit einem Faible für Stil und Lifestyle.

Ökologisches Wohnen an der Lagune

Bei Grado schmiegt sich das Oche Selvatiche Boutique Hotel an die Lagune und bietet grandiose Ausblicke auf die Naturschauspiele. Das Haus, das von außen an eine moderne Fischerhütte erinnert, liegt direkt an der Mündung des “Primero Kanal”, der sich zwischen zwei Naturreservaten erstreckt und wichtig für die Erhaltung von natürlichen Lebensräumen von vielen Tier- und Pflanzenarten in den Meeresgebieten ist. In den Wintermonaten kann man in den vorgelagerten Gewässern der Mündung “Primero” tausende Exemplare von Pfeifenten, Schellenten, weiβen Reihern und Seidenreiher beobachten. In den umliegenden bewirtschafteten Feldern, findet man das ganze Jahr über Wildgänse. In den Schilfgebieten, welche die “Valle Cavanata” charakterisieren, kann man in den Sommermonaten Zwergdommeln und Purpurreiher beobachten.

Die Gastgeber wollen ihren Gästen einen direkten Kontakt mit der Natur ermöglichen, ohne, dass diese dabei auf Komfort verzichten müssen. Im Hotel und Gourmet- Restaurant Tarabusino wird besonderer Wert auf Nachhaltigkeit gelegt.  (red)