Die Schmuckwerkstatt Skrein ist bekannt für individuelles Design und hochwertige Schmuckverarbeitung. Vor knapp drei Jahren hat Alexander Skrein als erster Goldschmied in Österreich die gesamte Produktion auf faires Gold umgestellt. Die „Urkraft“-Ringe sind das erste faire Schmuckstück.
Luxury News: Die Wiener Schmuckwerkstatt Skrein hat die Produktion komplett auf fair produziertes Gold umgestellt. Was waren die Motive? Was kann man sich unter „Fairem Gold“ eigentlich vorstellen?
Skrein: Die Motive sind der respektvolle und faire Umgang mit unseren Mitmenschen und unserem Lebensraum. Bei „Fairem Gold“, handelt es sich um Recycling-Gold oder um Gold, das in einer als Fair zertifizierten Mine abgebaut wird. Recycling-Gold stammt zumeist aus Schmuckstücken von Privatpersonen. Dadurch wird „unfairer“ Abbau nicht weiter gefördert. Bevor aus diesem Gold ein neues Schmuckstück entsteht, wird es von einer Scheideanstalt geschieden und gereinigt. Die ArbeiterInnen erhalten einen fixen Mindestpreis für das Gold sowie eine Prämie. Gewährleistet sind außerdem Kinderarbeitsverbot, Schulungen bezüglich Sicherheit und Gesundheit, Schutzkleidung und ein verantwortungsvoller Umgang mit Chemikalien. Weiters werden Arbeitnehmerorganisationen unterstützt.
Luxury News: War die Umstellung wirtschaftlich und von den Kosten her tragbar?
Skrein: Die Umstellung würde heute, nachdem die Logistik geplant ist, rund 500 Euro und einen Tag Arbeit kosten.
Luxury News: Echt fair produziertes Gold könnte wohl nur beim Goldwaschen gewonnen werden. Wie kann man sich heute eine faire Produktion- und Lieferkette vorstellen?
Skrein: Durch Verwenden von zertifiziertem Recycling Gold und von Fairminedgold aus Minen, die kontrolliert werden.
Luxury News: Sie sehen ihren Betrieb als Schmuckwerkstatt und nicht als Juwelier. Was bedeutet Schmuck aber für ihre Kunden?
Skrein: Für meine Kunden bedeutet Schmuck Freude, eigene Ideen umzusetzen und gemeinsam mit uns in einem kreativen Schaffungsprozess aktiv zu werden.
Luxury News: Welche Philosophie steht hinter ihrem Engagement und den Erfolgen Ihres Hauses?
Skrein: Hinter unserem Engagement steht Nachhaltigkeit und Qualität verbunden mit Humor und Teamgeist. Dieser Mix verbunden mit ausreichend Kunden, die das schätzen, hilft sehr beim wirtschaftlichen Arbeiten.
Luxury News: Gibt es eigentlich einen typischen Skrein-Stil?
Skrein: Angeblich ja, ich kann ihn jedoch nicht definieren. Ein Vorbild sind sicher die Skulpturen von Henry Moore aber auch plötzliche Ideen haben viel Platz. Wir machen prinzipiell nur Schmuck, der uns gefällt und sind laut Medien „die, die keine geraden Ringe können“.
Luxury News: Verfügen Sie mit ihrer Entscheidung nur Gold zu verarbeiten, das die Umwelt nicht belastet, über ein gewisses "Alleinstellungsmerkmal"?
Skrein: Das ist meistens so, wenn ein neues Projekt ins Leben gerufen wird. Wir versuchen jedoch mit dem Verein AFRG die KollegInnen in unserer Branche zum Mitziehen zu bewegen.
Luxury News: Woran sollte man denken, wenn man Schmuck schenken möchte?
Skrein: Dass er kompromisslos Freude bereitet.
Luxury News: Gibt es Produktlinien, die bei Ihnen besonders gefragt sind?
Skrein: Ja, unsere Eheringe aus Fairem Gold und unsere Prinzessinnen Ringe – Diamant-Solitär. Abgesehen davon sind Anfertigungen von Unikaten bei uns sehr beliebt.
Luxury News: Wie kann man auch mit kleinerem Budget einen stilsicheren Auftritt hinlegen?
Skrein: Gut überlegte Schmuckstücke bei denen ein Teil von sich selbst mit geschenkt wird, machen mit fast jedem Budget stilsicheren Freude, da es vom Herzen kommt.
Luxury News: Was wird man in ihrem Geschäft niemals finden?
Skrein: Maschinell angefertigte Eheringe.
Luxury News: Hochzeitshype und Bridezillas: Wie groß sollte der Stein am Verlobungsring wirklich sein? Wieviel sollte Mann dafür hinblättern?
Skrein: Verlobungsringe sind das erste Symbol dafür, gemeinsam ein Leben verbringen zu wollen. Die Steingröße und die Ringform sollten zum Budget des Herren und zum Erscheinungsbild der Dame passen.
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