Vergoldet, bunt bemalt oder in Tarnfarbe: Die „verrücktesten“ Motorräder

| 08.03.2016

Bei manchen Kreationen steht nicht nur die Fahrleistung im Vordergrund. 

Im Alltag sind sie Manager, Arzt oder Beamter, doch sobald am Wochenende die ersten frühlingshaften Sonnenstrahlen hervorkommen, schlüpfen sie in ihre Lederkluft und fühlen sich als die Helden der Straße. Für Aufsehen sorgen die Biker ganz sicherlich mit der AJS E95 "Porcupine": Das ursprüngliche Konzept der AJS E90 entstand 1942 als wassergekühlte Kompressormaschine mit um 15 Grad gegen die Horizontale geneigten Zylindern. Als der Weltverband FIM 1946 Aufladung verbot, entfiel der Lader und so trat sie 1949 mit völlig überarbeitetem Saugmotor zur ersten Weltmeisterschaft an - der Brite Leslie Graham fuhr darauf sogleich den Sieg ein. Kürzlich wurde die Maschine bei Bonhams um 750.000 Dollar versteigert.

 "Bei diesem Fahrzeug ist es sogar lebenswichtig, nach allem zu greifen, was festen Halt verleiht", so der ehemalige Daimler-Chrysler-Chefdesigner Trevor Creed bei der Vorstellung der Dodge Tomahawk. Denn das vierrädrige Fahrzeug besteht im Grunde nur aus Motor. Der silbrig glitzernde Tomahawk benötigt 2,5 Sekunden für die Beschleunigung auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit ist mit 480 km/h angegeben, theoretisch wäre eine weit höhere möglich, die die 680-km/h-Marke überschreitet. Obwohl die Tomahawk „unfahrbar“ genannt wird, wurden neun Exemplare gebaut und zum Preis von einer halben Million Dollar an Sammler verkauft. Kunst und Ingenieurswesen verschmelzen Experten zufolge bei der Yamaha Roadstar BMS Chopper zu einem wahren Meisterwerk. Wenn man anhalten will, senkt sich das Fahrwerk hinten sogar um 25 Zentimeter ab, sodass der Fahrer problemlos absteigen kann.

 

Diamantbesetzt oder doch lieber selber bauen?

Dick Glover, Technischer Leister bei McLaren Automotive, entwickelte das Ecosse ES1 Superbike und nutzte neue Materialien, um es leichter zu machen und die Aerodynamik zu verbessern. Für den Hersteller ganz klar das "Motorrad der Zukunft". Den Chopper "Goldfinger" der kleinen, aber feinen dänischen Bike-Manufaktur Lauge Jensen war einem Kunden 850.000 Dollar (780.000 Euro) wert. Der Name ist bei dem Bike ist Programm. Viele Teile sind vergoldet. Auf Wunsch wird das Motorrad auch mit Diamanten vergoldet.

Nicht so tief in die Tasche greifen muss man für den Taurus 2x2: Das Allrad-Gefährt wurde vom russischen Tüftler Alexander Y. Zinin entwickelt, um ein adäquates Fahrzeug für die unwegsame Landschaft seiner Heimat zu schaffen. Angetrieben wird der Tarus entweder von einem Zwei-Taktmotor mit 5,5 PS oder von einem Viertakter mit 7 PS.  Das geländetaugliche Allrad-Motorrad kann man selbst zusammenbauen. Für rund 1.300 Rubel gibt es die Baupläne. Bei Materialkosten von 35.000 Rubel steht für weit unter 1.000 Euro ein fertiger Alleskönner zur Ausfahrt bereit. (red)