Lecker teuer

| 11.11.2014

Densuke Wassermelonen, Zibetkatzenkot-Kaffee und Elchkäse sind besonders dekadente Delikatessen.

Für manche Lebensmittel muss man tiefer in die Tasche greifen als für Uhren, Brillanten und Klamotten. Rund 52.000 Euro (7,36 Millionen Yen) hat eine japanische Sushi-Kette für einen 230 Kilogramm schweren Blauflossen-Thunfisch ausgegeben. Der Preis, der bei der traditionellen ersten Auktion des Jahres auf dem Tsukiji-Markt in Tokio erzielt wurde, ist gemessen am Vorjahrespreis allerdings ein Schnäppchen. Damals hatte die gleiche Sushi-Kette für einen 222 Kilogramm schweren Fisch rund eine Million Euro (154,4 Millionen Yen) bezahlt.

Das teuerstes Lebensmittel Europas, das regelmäßig in Profiküchen verarbeitet wird, ist aber der weiße Alba-Trüffel (tuber magnatum pico) mit Preisen um 4000 Euro je Kilogramm. In Japan zahlen Gourmets bis zu 15.000 Euro für das Kilo.

Nur etwas für Melonenliebhaber mit größerer Brieftasche ist die schwarze Densuke-Melone. Sie wird ausschließlich auf der japanischen Insel Hokkaido angebaut. Rund 10.000 Stück der besonders süßen Frucht werden jährlich geerntet, ihr Preis liegt bei 120 bis 185 Euro pro Stück. Jedes Jahr im Mai werden auf Hokkaido die ersten Früchte versteigert. Zwei solcher Melonen erwarb ein anonymer Käufer im Jahr 2008 für rund  25.000 Euro.

Nur zahme Elche werden gemolken

Katzenkaffee gilt als teuerster Kaffee der Welt. Das Geschmacksgeheimnis von Kopi Luwak: Die nachtaktiven Zibetkatzen essen die Kaffeefrucht und scheiden die fermentierten Bohnen wieder aus. "Erdig, moderig, sirupartig, mild und reich an Dschungel- und Schokoladeuntertönen", sei der Geschmack des Gebräus Experten zufolge. Die gesamte Jahresproduktion von Kopi Luwak beträgt nicht mehr als 250-450 Kilogramm, der Preis pro Kilogramm Katzenkaffee beläuft sich auf rund 300 Euro. Konkurrenz kommt inzwischen von Kaffees, die von Elefanten verdaut wurden.

Auch Elchkäse hat seinen Preis. Zumeist in Form kleiner Kugeln angeboten, kostet Elchkäse bis zu 500 Euro pro Kilogramm. Der Preis kann, je nach Sorte und Verfügbarkeit, teilweise auch deutlich höher liegen.
Der hohe Preis erklärt sich unter anderem aus der Seltenheit des Ausgangsproduktes. Nur zahme Elche, welche an den Mensch gewöhnt sind, können gemolken werden. (red)