Keine rosigen Zeiten für die Automobilindustrie

Europaweiter Nachfragerückgang.

Während einige Automobilhersteller in Großbritannien hohe Investitionen in die Entwicklung neuer Modelle und den Kapazitätenausbau tätigen, und mehr Fahrzeuge ins nichteuropäische Ausland exportieren als jedes andere Land Europas, ist die Bilanz andernorts nicht so rosig, lautet es im aktuellen MarktMonitor von atradius.
Seitdem in Frankreich die Abwrackprämie eingestellt wurde, gingen die Umsätze massiv zurück. Es entstanden Überbestände und die Folgen wirkten sich auf die gesamte Lieferkette aus. Ein ähnliches Bild zeigt sich in Belgien, wo nach dem Auslaufen des Anreizprogramms für den Kauf von emissionsarmen Fahrzeugen deutliche Umsatzeinbrüche verzeichnet wurden. Selbst in Deutschland, dem Land des Automobilbaus, wurde der rasante Anstieg der Produktion von Pkw und Nutzfahrzeugen des vergangenen Jahres durch den europaweiten Nachfragerückgang gebremst.

Krisenzeiten dauern an

Ein wiederkehrendes Thema sei laut MarktMonitor der intensive Wettbewerb. So führten die aufgrund der rückläufigen Nachfrage entstandenen Überbestände in China zu einem massiven Preiskampf. Und in den USA müssen sich Hersteller wie GM und Ford gegen die Konkurrenz aus dem Ausland zur Wehr setzen. Auch in den Berichten zur Transportbranche wird ein großes Problem deutlich: die steigenden Kraftstoffkosten. In Verbindung mit der sinkenden Nachfrage und dem rückläufigen Frachtaufkommen werden sie dazu führen, dass die Krise der Branche noch einige Zeit anhält, lautet es weiter.

Sinkende Nettoerträge

Wolken über China: Im Jahr 2011 fiel der Anstieg der Gesamtproduktion und der Absatzzahlen der chinesischen Automobilbranche mit 0,8% (18,4 Millionen Stück) beziehungsweise 2,5% (18,5 Millionen Stück) deutlich niedriger als im Vorjahr aus, als noch Zuwächse von 30% im Jahresvergleich verzeichnet wurden.

Zwischen Januar und September 2012 stiegen die Einnahmen der börsennotierten Automobilhersteller um 12,47% im Jahresvergleich, während die Nettogewinne aufgrund des intensiven Preiswettbewerbs und steigender Rohstoff- und Lohnkosten um 3,59% zurückgingen. In der ersten Jahreshälfte verzeichneten 17 der 23 börsennotierten Automobilhersteller sinkende Nettogewinne, und dies blieb auch für die Automobilzulieferer nicht ohne Folgen: in der ersten Jahreshälfte 2012 verzeichneten 80% der Lieferanten rückläufige Nettogewinne.Die Bonität und Liquidität der Automobilhersteller und Zulieferer sei im Allgemeinen aber besser als in anderen Industriezweigen wie der Stahl-, Textil- und Immobilienbranche. (red)

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