Porsche macht den 911 zum Offroader

| Tobias Seifried 
| 17.11.2022

Sportwagen-Ikone wird dank erhöhter Bodenfreiheit, Spezialfahrwerk und Stollenreifen fit für Fahrten abseits befestigter Straßen.

Porsche feiert bei der Los Angeles Auto Show 2022 (18. bis 27. November) mit dem 911 Dakar eine besondere Weltpremiere. Die neueste Variante der Sportwagen-Ikone soll sich auch abseits befestigter Wege zu Hause fühlen. Mit dem auf weltweit 2.500 Einheiten limitierten Modell erinnert der Hersteller an den ersten Gesamtsieg von Porsche bei der Rallye Paris-Dakar 1984. Im selben Jahr feierte auch der Allradantrieb im Serien-"11er" sein Debüt. Als Hommage wird der neue 911 Dakar optional mit einem Rallye Design Paket angeboten, das an das damalige Siegerauto erinnert.

Porsche 911 Dakar Porsche 911 Dakar © Porsche AG

Offroad-Fahrwerk

Was beim neuen 911 Dakar sofort ins Auge sticht, ist seine Bodenfreiheit, die 50 Millimeter höher liegt als bei einem 911 Carrera mit Sportfahrwerk. Darüber hinaus kann das serienmäßige Liftsystem den Vorder- und Hinterwagen um weitere 30 Millimeter anheben, wodurch die Bodenfreiheit auf 19,1 Zentimeter ansteigt. Auch die Rampenwinkel liegen laut Porsche dann auf dem Niveau aktueller SUV. Das Liftsystem dient nicht nur zum langsamen Überqueren von Hindernissen, sondern ist integraler Bestandteil des neu abgestimmten Fahrwerks und funktioniert bis 170 km/h. Wird diese Geschwindigkeit überschritten, senkt sich der Wagen automatisch auf Normalniveau ab.

Zum sportlichen Offroad-Auftritt passen die speziell entwickelten Reifen vom Typ "Pirelli Scorpion All Terrain Plus", vorn in der Dimension 245/45 ZR 19, hinten in 295/40 ZR 20. Das grobe Profil hat eine Tiefe von neun Millimetern, Seitenwände und Laufflächen sind verstärkt. Optional sind zivilere Sommer- und Winterreifen vom Typ "Pirelli P Zero" erhältlich.

Bekannter Antrieb

Unter dem Heckdeckel gibt es keine Überraschung. Hier verrichtet der drei Liter große Biturbo-Sechszylinder mit 480 PS und einem maximalen Drehmoment von 570 Newtonmetern, der auch im 911 GTS zum Einsatz kommt, seinen Dienst. Aus dem Stand beschleunigt der Dakar in 3,4 Sekunden auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit ist aufgrund der All-Terrain-Reifen auf 240 km/h begrenzt. Standardmäßig ist der Boxer-Motor an ein Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe und den Allradantrieb gekoppelt. Zusätzlich zählen die Hinterachslenkung, die Motorlager aus dem 911 GT3 und die Wankstabilisierung (PDCC) zum Serienumfang. Der Performance im Gelände sollen zwei neue Fahrmodi dienen: Rallye ist für losen, unebenen Untergrund gedacht, mit besonders hecklastig ausgelegtem Allradantrieb. Im Modus Offroad, der auf maximale Traktion im schweren Gelände und im Sand ausgelegt ist, wird automatisch das Hochniveau aktiviert.

Porsche 911 Dakar Porsche 911 Dakar © Porsche AG

Optik und Innenraum

Neben der Bodenfreiheit und den Reifen gibt es noch weitere Erkennungszeichen des 911 Dakar. Dazu zählen u.a. ein feststehender Heckspoiler aus CFK, die vom 911 GT3 übernommene CFK-Fronthaube mit Abluftöffnungen, rote Berge-Ösen vorn und hinten, Verbreiterungen von Radhäusern und Schwellern sowie aus Edelstahl gefertigte Schutzelementen an Bug, Heck und Schwellern. Das Dach trägt hinten sichtbar einen 12-Volt-Stromanschluss für die Scheinwerfer des optionalen Dachkorbs. Auch das vom normalen Modell bekannte Dachzelt ist für den 911 Dakar verfügbar.

Im Interieur des Offroad-Sportwagens gibt es Vollschalensitze und eine Racetex-Ausstattung mit grünen Ziernähten; die Rücksitze entfallen. Ansonsten bleiben das Cockpit und die Bedienstruktur unverändert. Optional ist das Rallye Sport Paket mit Überrollbügel, Sechspunkt-Gurten und Feuerlöscher verfügbar. 

Porsche 911 DakarPorsche 911 Dakar und sein Vorbild aus dem Jahr 1984 (rechts) © Porsche AG

Rallye Design Paket

Wie eingangs erwähnt, wird optional ein Rallye Design Paket der Porsche Exclusive Manufaktur angeboten. Dessen Highlight ist eine Zweifarblackierung in Weiß/Enzianblaumetallic. Hier setzt die Marke erstmals die Kombination aus Bi-Color-Lackierung und Dekorfolierung in Serie um. Auf der Fahrzeugflanke können die Kund:innen eine individuelle Startnummer zwischen "0" und "999" wählen. Neben den Rallyestreifen in Rot und Gold trägt der 911 Dakar mit Rallye Design Paket, dessen Optik an das Siegerfahrzeug der Rallye Paris-Dakar 1984 angelehnt ist, auch den Schriftzug "Roughroads" auf den Türen sowie weiß lackierte Felgen.

Verfügbarkeit und Preis

Ab sofort kann der neue Porsche 911 Dakar bestellt werden. Mit einem Preis von 296.101 Euro ist er alles andere als günstig. Aufgrund der Limitierung dürfte der Wert jedoch noch steigen. Für das Rallye Design Paket werden 33.585 Euro fällig.

www.porsche.at

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