Zwischen den Fronten

BFI Wien Bildungstipp zum Thema Mediation und Konfliktmanagement.

Europa 1648. Der sogenannte „Westfälische Friede" ist perfekt und der 30-Jährige Krieg, welcher weite Teile des Kontinents drei Jahrzehnte lang verwüstet hat, endlich beendet. Vor der Unterzeichnung der Friedensverträge standen allerdings fünf harte Verhandlungsjahre auf dem Programm. Bei den Konferenzen in Münster spielte ein gewisser Alvise Contarini eine wichtige Rolle. Der venezianische Adlige und Diplomat war ein begnadeter Verhandler, agierte als erfolgreicher Vermittler zwischen den Kriegsparteien – und avancierte so zu einem der ersten bedeutenden Mediatoren der europäischen Geschichte.

Zeit, Geld und Nerven sparen

Heute ist Mediation als Konfliktregelungsverfahren etabliert und kann in sämtlichen Lebensbereichen angewandt werden. Das Ziel ist es, eine für alle Beteiligten (zwei oder mehr Personen) tragbare Lösung zu entwickeln, ohne dabei ein Gericht einschalten zu müssen. Das spart in vielen Fällen Zeit, Geld und vor allem Nerven. Der Mediator fungiert hierbei als neutraler Vermittler. Österreich nahm innerhalb der EU eine Vorreiterrolle ein und verankerte die Mediation relativ früh auch gesetzlich. Vor allem im Zivilrecht ist sie als Form der Konfliktbeilegung durchaus beliebt - Scheidungen sind hier ein sehr gutes Beispiel. Für streitende Nachbarn ist es seit 2004 sogar verpflichtend eine außergerichtliche Einigung anzustreben.

Damit nicht jeder Konflikt vor Gericht endet

Um erfolgreich als Mediator zu arbeiten, ist es wichtig, eine Bereitschaft zur Selbstreflexion und zur Selbstkritik mitzubringen. Ein absolutes Muss ist eine fundierte Ausbildung. Diese können Sie im Diplomlehrgang Mediation und Konfliktmanagement des BFI Wien absolvieren. Hier lernen Sie nach einer Einführung verschiedene Bereiche der Mediation kennen (u.a.: Familien- und Wirtschaftsmediation, Mediation in Großgruppen, Mediation im sozialen Bereich) und setzen sich auch mit rechtlichen Aspekten sowie Konflikttheorien auseinander. Der Lehrgang ist ideal für Personen, die Mediation im Rahmen ihrer beruflichen oder ehrenamtlichen Tätigkeit ausüben wollen (z.B. Juristen), oder Personen, die sich als Mediatoren selbstständig machen und beim Bundesministerium für Justiz in die Liste der Mediatoren eintragen lassen möchten. Als ausgebildeter Mediator sind Sie in der Lage mit Konflikten und Aggressionen konstruktiv umzugehen und können so einen Beitrag dazu leisten, dass weniger Auseinandersetzungen vor Gericht enden.

www.bfi-wien.at

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