"In der Regel berichte ich Ihnen an dieser Stelle über das vergangene Jahr. Aber dieses Jahr breche ich mit dieser Tradition und beginne mit der momentanen Situation. Ein Virus legt unsere Welt lahm und wieder mal sehen wir, dass die Strategie, in der Schweiz zu produzieren, sehr wichtig ist", mit diesen Worten eröffnete Nayla Hayek, Präsidentin des Verwaltungsrates der Swatch Group, die Online-Bilanzpressekonferenz.
Die 18 Uhrenmarken der Swatch Group halten höchstwahrscheinlich einen Rekord, den nur wenige kennen und der in der Weltwirtschaftsgeschichte zweifellos einzigartig ist: Seit ihrem Gründungsjahr zusammengerechnet sind die Marken insgesamt 2410 Jahre alt. Zum Beispiel Blancpain wurde 1735 gegründet, Breguet 1775, Omega 1848, Longines 1832, Tissot 1853 und Hamilton 1892. Man ist versucht zu sagen, dass alle Marken zusammen 2,5 Jahrtausend Geschichte, Erbe, Know-how, Kompetenzen, Kreativität und Innovation kumulieren. Im heutigen digitalen Zeitalter ist dies eine wahre Meisterleistung. In der Uhrmacherkunst wie auch in anderen Bereichen bringt der Trend in Richtung Vintage das Bedürfnis zum Ausdruck, angesichts der Vergänglichkeit und Turbulenzen der heutigen Welt wieder an zuverlässige und langlebige Produkte anzuknüpfen.
"Aber Achtung, lassen wir uns nicht vom Vintage- und Vergangenheitstrend blenden. Ich kann Ihnen versichern, dass die Zukunft bei der Swatch Group allgegenwärtig ist", so Hayek weiter. Ein Beweis dafür sei beispielsweise ein neuer Rekord an Patentanmeldungen, der im Jahr 2019 auf 231 gestiegen ist. Das sind 9 Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahr.
Die Zahlen
Die Swatch Group realisierte im letzten Jahr einen Umsatz von 8243 Millionen
Schweizer Franken. Dies bedeutet im Vergleich zum Vorjahr einen leichten Rückgang von 1,8 Prozent bei gleichbleibendem Wechselkurs. Das Betriebsergebnis sank im Vorjahresvergleich um 11,4 Prozent auf 1023 Millionen Schweizer Franken, konnte sich aber über der 1000-Millionen-Grenze halten. Der Konzerngewinn beträgt 748 Millionen Schweizer Franken, was einem Rückgang von 13,7 Prozent entspricht. Das Berichtsjahr, insbesondere das zweite Halbjahr, war von den Ereignissen in Hongkong geprägt. Nebst den Wechselkursschwankungen hatten sie einen erheblichen Einfluss auf die Zahlen.
"Mit solchen äußeren Umständen müssen wir leben und wir haben gelernt, mit ihnen zu leben. So schlagen wir dennoch eine unveränderte Dividende vor, was unser Vertrauen in die Zukunft und in Sie beweist. Wie bereits erwähnt, wird die Zukunft bei un sehr hoch geschrieben. Wir werden unsere Investitionen in die Forschung und Entwicklung, in neue Produkte, in unsere Produktionskapazitäten und in unser Vertriebsnetz fortsetzen", so Hayek weiter. Im laufenden Jahr sollen "trotz aller Widrigkeiten" 450 bis 500 Millionen Franken investiert werden. (jw)
www.swatchgroup.com