Die "boot" Düsseldorf stößt seit Jahren auf ein richtig großes Publikumsinteresse. Auf einer Ausstellungsfläche von 220.00 Quadratmetern zeigten heuer Ende Jänner 1.923 Aussteller aus 68 Ländern Yachten, Boote und sämtliches Zubehör für alle Bereiche des Wassersports. Einer der Höhepunkte dieser Show ist die von der Branche mit Spannung erwartete Prämierung der besten Yacht-Neuheiten durch eine zwölfköpfige Fachjury. Dem Ergebnis liegen mehrtägige praktische Tests zugrunde.
Die besten Fünf unter Europas Yacht-Elite laut yacht.de:
In der Kategorie "Family Cruiser" siegte die "Jeanneau Sun Odyssey 440", als erste Yacht der neuen Fahrtenbootlinie von Jeanneau. Für die Jury war ihre Vielseitigkeit und Lebendigkeit unter Segeln ausschlaggebend. Sie lässt sich auch mit einer Hand gut beherrschen und bietet an wie unter Deck genügend Platz. Besonders gefiel das innovative und äußerst bequeme Walk-around-Cockpit, bei dem sich die Laufdecks ab Schiffsmitte bis zum Plichtboden neigen, wodurch ein barrierefreier Rundlauf möglich wird.
Wer gerne schnell segelt, ist den Bootstestern zufolge mit der "Club Swan 50", Siegerin in der Kategorie "Performance Cruiser" gut bedient. Das auf Geschwindigkeit getrimmte 15-Meter-Boot sei eine "Segelmaschine in Reinform", so das Urteil der Jury. Sportlich-elegante Linien, rasante Segeleigenschaften, gepaart mit der für Nautor-Yachten typischen Topqualität, konnten letztendlich überzeugen. Die ClubSwan 50 ist ein Racer/Cruiser, der in der Regel mit eingespielter Crew gesegelt wird. Als One-Design konzipiert, bietet sie alles für einen anspruchsvollen Regattakalender. Das Boot lässt sich aber auch als Weekender betreiben.
Europas Yacht des Jahres in der Kategorie "Luxury Cruiser", die "Amel 50" kommt aus einer Werft, die bekannt für ihre ketschgetakelten Yachten ist. Mit der ersten Slup seit langem gelang Amel der große Wurf. Ein Boot, das alte Werte wie Seegängigkeit, Sicherheit und Komfort bewahrt, zugleich aber modern und durchaus erhaben wirkt. Dies gelingt mit einem geschützten Cockpit, viel Fläche zum Sonnenbaden und einem aufwendigen Interieur. Um die Segel zu bedienen, muss niemand das zentral gelegene, höchst behagliche Cockpit verlassen.
Ebenfalls preiswürdig fanden die Jury-Mitglieder eine Tragflügel-Yacht, die "Beneteau Figaro 3", in der Kategorie "Special Yacht". Sie stellt nicht nur für den Weltmarktführer aus Frankreich eine Premiere dar, sondern für den Bootsbau generell. Der Neun-Meter-Renner ist die erste Großserien-Kielyacht mit Foils, jener Turbo-Technologie, die sich gerade im Regattasport auf immer breiterer Front durchsetzt. Mit ihren Tragflügeln kann die neue Figaro nicht abheben, vielmehr erhöht ihr Auftrieb die Stabilität und ermöglicht dadurch mehr Segelfläche und mehr Geschwindigkeit. Der Vorteil gegenüber einer Yacht ohne Foils soll auf einer Atlantik-Überquerung mit hohem Raumschotsanteil bis zu 25 Prozent betragen.
Ebenfalls prädestiniert für lange Ozeanpassagen ist der Gewinner in der Kategorie "Multihulls". Der „Neel 51“ ist als Tri in dem sonst von Fahrtenkatamaranen dominierten Mehrrumpfmarkt ein Exot. Das Boot aus La Rochelle kann es in Sachen Platzangebot nur fast mit der zweibeinigen Konkurrenz aufnehmen, unter Segeln setzt es sich jedoch deutlich ab. Das geradezu riesig wirkende Boot wiegt weniger als 14 Tonnen und steuert sich annähernd so präzise und gefühlvoll wie eine Einrumpfyacht. Schon bei acht bis zehn Knoten Wind wird der Tri zum Katamaran. Dann hebt er den Luv-Schwimmer nahezu komplett aus dem Wasser, was den Widerstand reduziert und die Geschwindigkeit steigert. Mit dem Neel 51 sind Etmale von 250 Seemeilen und mehr nicht die Ausnahme, sondern der Normalfall.
Demnächst stellt Luxury News die auf der "boot" prämierten Top-5-Motoryachten vor. (red)