Die Codes der Oberschicht

| 07.04.2016

Zu kurze Hosen, Valextra, Goyard und keine Uhren?


„Alles was er tat, war exzessiv“, so das Motto des Gründers der 1780 gegründeten weltbekannten Dining-Society "Bullingdon Club". Doch meist erkennt man die vermeintliche Upperclass an ganz anderen Codes. Luxury News hat sich auf die Suche nach Erkennungsmerkmalen abseits des gemeinen Maßhemdes und Tommy Hilfiger gemacht.

Eine Spur zu kurze Hosen, am liebsten in rot orange und gelb? Nicht nur Mitglieder des Hochadels erkennt man an ihren Beinkleidern. Woher der "Trend" kommt? Um sich vor Schmutz zu schützen, trugen Aristokraten früher Gamaschen - und daher kürzere Hosen. In festerer Ausführung aus Leder sollten sie auch bei knöchelfreien Schuhen den Knöchelbereich stabilisieren. An den Oberkörper lässt der "Mann von Welt" Loro Piana. Im Repertoire befinden sich neben klassischen Strickpullis, Sakkos und Mänteln auch erlesene Accessoires wie gehäkelte Handschuhe zum Autofahren oder Kopfbedeckungen.

Schon beobachtet? Handys der Upperclass schlummern immer in der Tasche oder im Wagen. Der Grund: Diese Personen haben es nicht nötig, ständig erreichbar zu sein. Ebenso wenig tragen sie (protzige) Armbanduhren.

Keine Tasche?

Echte Ladys überzeugen mit Glamour, der auf Gelassenheit beruht. Wenn die Damen ohne Fahrer unterwegs sein sollten - ansonsten bleiben die Taschen natürlich im Auto - baumeln an ihren Schultern lässig Valextra oder Goyard. Die Geschichte des Hauses Valextra beginnt mit der Gründung des Unternehmens im Jahr 1937 durch Giovanni Fontana in Mailand. Ob Reisetasche, Shopping-Bag oder Aktentasche: Die Kreationen des Hauses sind handgefertigt und mit viel Liebe zum Detail hergestellt. In der Manufaktur werden nur die edelsten Materialien verwendet, die aufwendig verarbeitet werden. Das Leder wird bei der Fertigung einer speziellen Arbeitstechnik unterzogen, dank der es seine Weichheit erlangt. Besonders berühmt ist Valextra für seine Reisetaschen in Cremeweiß, die schon Grace Kelly begeisterten. Noch älter ist die 1792 gegründete Marke Goyard. Von Anfang an spezialisierte man sich in Paris auf die Herstellung von edlen Koffern und großen Aufbewahrungsboxen. Damen der Gesellschaft schwören auf die geräumigen aber federleichten Modelle. Das wohl schönste und für jeden erschwingliche Accessoire: Professionelle Freundlichkeit im alltäglichen Umgang. (red)