"Ain't Laurent without Yves"

| 16.12.2013

Die "Logomanie" der 90er ist zurück.

Die 1990er-Jahre, das waren: Girlgroups und Grunge-Rock. Sporty Spice und Kurt Cobain. Bauchfreie Tops und XXL-Flanell-Hemden. Die Mädchen wollten aussehen wie Cher aus dem Teeniefilm „Clueless“, die Jungs wie der coole Dylan aus der Kultserie „Beverly Hills, 90210“. Bauchfrei, bunte Haare, Plateau-Schuhe und Punk-Look: In den 90er-Jahren gab es kaum einen Trend, für den sich die heute 30- bis 40-Jährigen im Nachhinein nicht schämen würden.

Genauso unerklärlich: die Logomania. Jugendliche trugen Benetton- und Chevignon-Schriftzüge plakativ auf Pulli und Jacke. Erwachsene stolzierten mit Versace-Medusa-Gürtel, Gucci Tasche und Calvin-Klein-Logo-Shirt durch die Straßen. Am Wochenende schlüpfte man dann in den Armani-Pullover und die Hilfiger-Jacke. Auch das dürften viele wieder vergessen haben, weshalb sie sich trotz des Mottos "Mach' niemals das Revival mit, wenn du schon beim Original dabei warst" sich diesem Trend erneut beugen. Denn Sweatshirts und Taschen mit großem Label sind bereits überall zu erwerben. Alexander Wang, eigentlich eher Minimalist, geht 2014 einen Schritt weiter: Er entwarf Lederkleider, Gürtel, Röcke, über und über mit seinem Namen versehen.

Homies und Féline

Wo das Logo auftaucht, ist die Parodie nicht weit. Junge Marken beweisen damit, dass es zwischen Streetwear und Luxus sowie High Fashion und Low Fashion kaum noch Grenzen gibt. Vergangenes Jahr begann der Designer Brian Lichtenberg damit, T-Shirts, Kapuzenpullover und Baseballcaps mit Schriftzügen wie "Féline" statt Céline oder "Homies" statt Hermès zu versehen, in ähnlichem Design wie beim Original. (red)