Fotos vom VWT-Experten-Talk
"Wenn Unternehmen nicht wissen, woran sie sind, investieren sie anderswo"

Bürokratie und unsichere Rahmenbedingungen bremsen die Wirtschaft aus. Bei einer hochkarätig besuchten Veranstaltung im Palais Niederösterreich in Wien zeigten Top-Experten auf, wie ein stabiler Rechtsstaat Unternehmen voranbringen kann.

Vor Kurzem versammelten sich im Palais Niederösterreich führende Experten, um eine der drängendsten Fragen für den Wirtschaftsstandort Österreich zu erörtern. Über die Frage, welche Bedeutung Rechtsstaatlichkeit für den Standort hat, debattierten Wolfgang Peschorn, Präsident der Finanzprokuratur und Philipp Rath, Präsident der Vereinigung österreichischer Steuerberater und Wirtschaftsprüfer (VWT), bei einer sehr gut besuchten VWT-Veranstaltung.

Peschorn und Rath spannten mit ihren Beiträgen einen Bogen von den Herausforderungen, die für Unternehmen und die beratenden Berufe mit der Bürokratie verbunden sind, bis hin zu den Vorteilen und Chancen, die sich aus klaren gesetzlichen Rahmenbedingungen für alle in Österreich verbunden wären.

Bürokratie und regulatorische Unsicherheiten

In seiner Keynote ging der Präsident der Finanzprokuratur auf die zentralen Aspekte für einen funktionierenden Rechtsstaat ein. Perschorn wies darauf hin, dass Unternehmen und staatliche Organe in gleicher Weise von dem Regelungswerk bestimmt werden, das der Gesetzgeber schafft. Laut dem Experten sei es daher für einen effizienten sparsamen Staat und das Zurückdrängen der Bürokratie erforderlich, dass die Gesetze nachvollziehbar einfache und wirksame Abläufe normieren.

"Wir sind alle Partner:innen, wenn es darum geht, Gesetze anzuwenden. Dabei werden wir immer stärker in den letzten Jahren durch gesetzliche Regelungen gefordert, in denen der Prozess, wie die darin geregelten Aufgaben erfüllt werden sollen, nur mangelhaft abgebildet ist", sagt Peschorn.

Klare und vevrständliche Rechtsvorschriften würden ihre Akzeptanz und das Vertrauen in die staatlichen Institutionen fördern. Für ihn sei es klar, dass auch das konsequente Einfordern der Einhaltung von Rechtsnormen durch alle Beteiligten und die staatlichen Organe für das Vertrauen in den Standort von Bedeutung sei.

Reformbedarf und Strategien

Philipp Rath, Präsident der Vereinigung österreichischer Steuerberater und Wirtschaftsprüfer (VWT), hob in seiner Keynote die ungebrochene Bedeutung von Rechtssicherheit insbesondere für Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen hervor.

Im Speziellen kleinere Kanzleien würde die zunehmende Regulierungsdichte vor erhebliche Herausforderungen stellen. "Wir brauchen einen entschlossenen Bürokratieabbau und klare Regeln, die sowohl Unternehmen als auch die Verwaltung entlasten", so Rath. Die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Österreich könnte durch Unsicherheiten in der Gesetzgebung und komplizierte Verwaltungsprozesse beeinträchtigen werden. "Wenn Unternehmen nicht wissen, woran sie sind, investieren sie anderswo", so die Warnung von Rath. Die VWT setze sich daher für eine Vereinfachung der steuerlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen ein.

Großes Interesse und lebhafte Beteiligung

Die Veranstaltung unterstrich, dass Rechtsstaatlichkeit eine Grundvoraussetzung für einen starken Wirtschaftsstandort ist. Peschorn und Rath betonten, dass eine effiziente Verwaltung und transparente Gesetze wesentliche Faktoren für wirtschaftlichen Erfolg sind.

Dass die Themen Rechtsstaatlichkeit, Bürokratieabbau und unternehmerische Planungssicherheit den Nerv der Zeit treffen, zeigte auch das große Interesse und die lebhafte Beteiligung von Branchenvertreter:innen bei der Veranstaltung. Die VWT wollte mit dem Event ein wichtiges Zeichen für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Österreich setzen und Impulse für notwendige Reformen liefern.

LEADERSNET war bei der Veranstaltung. Einen Eindruck können Sie sich hier machen. 

www.vwt.at

www.finanzprokuratur.bmf.gv.at

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