Konkursantrag gestellt
Geomix erneut insolvent: 74 Beschäftigte und 200 Gläubiger betroffen

| Tobias Seifried 
| 15.05.2024

Der große Sportartikelhändler, der auch Ausstatter des ÖFB war, ist nach der Millionenpleite im Vorjahr mit seinem Sanierungsplan gescheitert und musste nun einen Konkursantrag einbringen.

Wie der KSV1870 und der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) mitteilen, hat die Geomix AG am Mittwoch beim Landesgericht Leoben einen Antrag auf Eröffnung eines Konkursverfahrens eingebracht. Damit ist nach der fast 45-Millionen-Euro-Insolvenz im Vorjahr (LEADERSNET berichtete) die geplante Sanierung gescheitert. 74 Beschäftigte und rund 200 Gläubiger:innen sind von der neuerlichen Pleite betroffen. Die Passiva gibt der KSV1870 mit rund 16,3 Millionen Euro an.

Notwendige Liquidität nicht erzielt

Der Sanierungsplan sah eine Quote von 20 Prozent vor, wobei fünf Prozent als Barquote auszuschütten waren, sowie jeweils fünf Prozent binnen 8, 16 und 24 Monaten ab Annahme des Sanierungsplans. Der zur Finanzierung der zweiten Rate notwendige Betrag konnte laut den Kreditschützern jedoch nicht aufgebracht werden. Somit komme es nun zum relativen Wiederaufleben der angemeldeten und anerkannten Altforderungen in Höhe von 75 Prozent.

Aus dem Konkursantrag geht hervor, dass trotz intensiver Bemühungen die im Sanierungsplan vorgesehene Akquise neuer Investor:innen zur Schaffung der notwendigen Liquidität nicht in ausreichendem Maß umgesetzt werden konnte.

Mehrere Unternehmensbeteiligungen

Geomix vertreibt Sportartikel insbesondere im Teamsportbereich sowohl über Direktvertrieb als auch über einen eigenen Webshop und hat insgesamt sechs Unternehmensbeteiligungen, zum Teil im Ausland. Zudem befindet sich eine weitere Tochtergesellschaft (geomix de Vertriebs GmbH) in Deutschland. Hinsichtlich dieser Gesellschaft wurde ein Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Bei zwei weiteren Gesellschaften wurden ebenfalls Konkursverfahren eröffnet, so der AKV.

Das Unternehmen sieht die Ursachen der Insolvenz in den, in den vergangenen Jahren massiv verschlechterten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Sportartikelbranche und dem Ausfall eines Großkunden in Deutschland, was zu entsprechenden Liquiditätsengpässen geführt habe.

Zukunft Ungewiss

Eine mögliche Fortführung des Unternehmens wird mit dem Insolvenzverwalter abzustimmen sein, so der KSV1870. Der AKV geht davon aus, dass es nunmehr zu einer Verwertung des Unternehmens kommen wird. Zum Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Gernot Prattes aus Bruck an der Mur bestellt.

www.ksv.at

www.akv.at

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