Video vom Coca-Cola Real Talk
"Nachhaltigkeitsberichte sorgen für Transparenz und Reflexion"

| Redaktion 
| 14.05.2024

Beim "Coca-Cola Real Talk" diskutierten Expert:innen über die soziale Evolution der ökologischen Nachhaltigkeit, sinnvolle Gesetzgebung zur Dokumentationspflicht und das veränderte Konsumverhalten. LEADERSNET.tv war vor Ort und fragte bei den Diskutant:innen und Verantwortlichen nach, inwiefern ESG in Unternehmen bereits verankert ist und welche Initiativen tatsächlichen Impact generieren.

Vor einigen Tagen diskutierten Expert:innen beim "Coca-Cola Real Talk" in der Österreichisch-Amerikanischen Gesellschaft vor rund 70 Gästen und via Livestream über die soziale Evolution der ökologischen Nachhaltigkeit. Mit dabei waren Christian Horak, Managing Partner EY Parthenon Strategy, Gabriele Faber-Wiener, Leitung Center for Responsible Management, Cordula Cerha, Handelsexpertin, Institut für Retailing und Data Science (RDS), WU Wien, Herbert Bauer, General Manager Coca-Cola HBC Österreich, Matthias Nadrag, Initiator von energiespenden.at und Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung. Die Moderation der hochkarätigen Runde übernahm Sandra Baierl. Das Podium setzte sich dabei mit den neuen Berichtspflichten und der unternehmerischen Verantwortung im sozialen Bereich auseinander.

Soziale Gerechtigkeit per Gesetz?

Mit den erweiterten Regulatorien gelten für Unternehmen auch höhere Anforderungen, nicht nur in ökologischer Hinsicht. Christian Horak, Managing Partner EY Parthenon Strategy, sieht die soziale Perspektive in den Unternehmen prinzipiell gut verankert: "Soziale Nachhaltigkeit ist in Unternehmen gut verankert, wenn es sich innerhalb der eigenen Unternehmensgrenzen bewegt und für die eigenen Mitarbeiter:innen Aktivitäten gesetzt werden", sagt Christian Horak zu LEADERSNET.tv und ergänzt: "Nachholbedarf gibt es, sobald es um soziale Aktivitäten außerhalb der Unternehmensgrenzen geht, hier werden noch zu wenig Möglichkeiten ausgeschöpft."

Gabriele Faber-Wiener betont: "Nachhaltigkeitsberichte sind wichtig, sie sorgen für Transparenz und Reflexion. Unternehmen werden dazu gezwungen, darüber nachzudenken, was ihre Auswirkungen sind, in positiver, aber auch negativer Hinsicht. Die Regulatorik ist deswegen so stark, weil es freiwillig bisher nicht funktioniert hat. Unternehmen, die seit vielen Jahren an diesem Thema dran sind, haben auch keine Angst vor den neuen Regulatorien. Viele Unternehmen beginnen aber erst jetzt, sich damit zu befassen und sind dementsprechend beunruhigt. Wenn der Formalismus überwiegt und man keine Luft mehr hat, um sich mit diesen Auswirkungen zu befassen, führt dies aber zu weit. Insgesamt ist es wichtig, Vorgaben zu geben, damit Verantwortung übernommen wird." Laut der Leiterin des Center for Responsible Management brauche es aber mehr, "nämlich einen Diskurs darüber, was unsere Geschäftsmodelle der Zukunft sind und wie nachhaltig diese sind", so die Expertin. 

Für Konsument:innen spielt die soziale Verantwortung von Unternehmen für das Kaufverhalten noch eine untergeordnete Rolle. "Auch bei ökologischen Aspekten wie Regionalität, Bioprodukten oder das aktuelle Beispiel Mehrweg steht sozial erwünschtes Verhalten oft nicht im Einklang mit anderen Kaufmotiven wie Bequemlichkeit oder Convenience", sagt Cordula Cerha, Handelsexpertin, Institut für Retailing und Data Science (RDS), WU Wien und ergänzt: "Wir würden alle gerne nachhaltiger agieren, als wir es im Alltag umsetzen können." Regulatorien, wie die seit heuer verbindliche Mehrwegquote, helfen mitunter, in die richtige Richtung zu lenken: "Ein erweitertes Angebot kann uns im Kaufverhalten entsprechend unterstützen."

Initiativen, die positiven Impact generieren

"Es bedarf immer ein gewisses Durchhaltevermögen, um den Impact zu sehen", sagt Herbert Bauer, General Manager Coca-Cola HBC Österreich, gegenüber LEADERSNET.tv. Auf die konkrete Verantwortung von Unternehmen im sozialen, aber auch ökologischen Umfeld und die diskutierten neuen Spielregeln angesprochen, sagt Herbert Bauer: "Als weltweit tätiges Unternehmen stehen wir oft unter Beobachtung und haben uns unter anderem durch unseren Code of Business Conduct zum Schutz der Umwelt, aber auch der Menschen entlang der Wertschöpfungskette, selbst hohe Standards gesetzt." Für den General Manager sind nicht nur rechtliche Vorgaben, sondern Initiativen, die tatsächlich positive Veränderungen generieren, von entscheidender Bedeutung. "Wir wollen mit unseren Projekten den Unterschied machen und fördern Programme, die selbst auf den Weg gebracht werden können, z.B. über die Initiative Youth Empowered, mit der wir Jugendliche dabei unterstützen, für das Berufsleben fit zu sein oder den Get active Social Business Award (GASBA) – ein Preis für Social Start-ups zur Förderung von sozialem Unternehmertum", ergänzt Bauer.

Matthias Nadrag, Initiator von energiespenden.at und Preisträger des GASBA 2023, wünscht sich von Unternehmen in Bezug auf soziale Nachhaltigkeit: "Das Gesamtgesellschaftliche wird bisher noch zu wenig beachtet, vernachlässigt wird oft auch die Ehrlichkeit in der Kommunikation, auf Bluewashing können wir gerne verzichten."

Österreichs Unternehmen mit hohen Standards

Laut Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung, befindet sich die österreichische Industrie in Bezug auf die soziale Perspektive schon auf einem guten Weg. Es gebe laut dem Experten bereits viele Unternehmen, die nachhaltig wirtschaften, vor allem auch in den Regionen. "Hier ist Ressourcenschonung, aber auch soziale Nachhaltigkeit ein großes Thema. Wichtig ist, dass diese Tätigkeiten auch in die Organisationsform integriert und Teil der Unternehmensstrategie werden, um Nachhaltigkeit noch strukturierter umzusetzen und höhere Sichtbarkeit zu bekommen.

"Es gibt bereits viele Unternehmen, die genau wissen, was sie tun, und die ein hohes Verantwortungsbewusstsein haben. Das zeigen auch die beeindruckenden Bewerbungen beim Nachhaltigkeitspreis 'Trigos', der seit 20 Jahren besteht. Wir müssen aber darauf achten, die Regulatorik nicht auf die Spitze zu treiben, um vor allem mittelständische Unternehmen nicht zu überfordern, sondern die Anforderungen auch erfüllbar zu machen", so Neumayer abschließend.

Was die Expert:innen und Verantwortlichen Herbert Bauer, General Manager Coca-Cola HBC Österreich, Christian Horak, Managing Partner Strategy EY-Parthenon, Christoph Neumayer, Generalsekretär Industriellenvereinigung, Cordula Cerha, Handelsexpertin, Institut für Retailing und Data Science (RDS), WU Wien, Gabriele Faber-Wiener, Leitung Center for Responsible Management und Matthias Nadrag, Initiator von energiespenden.at, noch sagten, sehen Sie in unserem Video.

www.coca-cola.at

Sollten Sie das Video nicht abspielen können, klicken Sie bitte hier!

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV