Unverschwendet macht jetzt aus Manner-Waffelbrösel edle Spirituosen

Bisher war Unverschwendet dafür bekannt, landwirtschaftliche Überschüsse wie Obst und Gemüse aus ganz Österreich vor der Tonne zu bewahren. Produkte des Wiener Nachhaltigkeitsspezialisten, der gerne auch von der Stadt Wien als Paradebeispiel für innovatives Unternehmertum angepriesen wird (LEADERSNET berichtete), werden unter anderem österreichweit in den Filialen des Diskonters Hofer unter dessen Eigenmarke "Rettenswert" verkauft (LEADERSNET berichtete).

Nun weitet Unverschwendet sein Sortiment abseits von landwirtschaftlichen Produkten aus. So soll Lebensmittelverschwendung in noch größerem Stil eingedämmt werden. Zum Start des neuen Unterfangens setzt das Unternehmen auf eine Partnerschaft mit dem ebenfalls in Wien ansässigen Süßwarenhersteller Manner und Gölles, einer Manufaktur für edle Brände.

Diese Backperlen werden zu Kein Gin © Unverschwendet GmbH

Backüberschüsse werden zu Spirituosen

Bei der Herstellung der international bekannten Waffeln entstehen täglich "Backperlen": So nennt man die Teig-Überschüsse, wenn im Backprozess der Teig unter hohem Druck an den Seiten der Waffeleisen hervorquillt. Diese Reste schaffen es natürlich nicht in die Manner-Packerl, werden nun aber gerettet. Denn Unverschwendet bringt tonnenweise Waffelbrösel aus der Wiener Süßwarenfabrik zu Gölles. Dort werden aus den Überschüssen zwei spezielle Spirituosen destilliert: der "Kein Gin Dry" mit Wacholder und Zitrusnoten als Botanicals und der "Kein Gin Chocolate" auf Basis von Wacholder und Kakaobohnen.

Den ungewöhnlichen Namen verdanken die "Kein Gins" übrigens dem Lebensmittelgesetz, laut dem der Basisalkohol eines Gins aus landwirtschaftlicher Produktion stammen muss. Die gebrannten Waffelbrösel als Alkoholbasis sind dem Feld jedoch ein Stück zu weit entwachsen. Das soll ihrem Gin-Dasein aber keinen Abbruch tun und dem Geschmack sogar zugutekommen. Das Unverschwendet-Credo lautet: "Gemacht wie Gin, schmeckt wie Gin - darf aber nicht so heißen - also 'Kein Gin'!"

"Kein Gin Chocolate" und "Kein Gin Dry" © Unverschwendet GmbH

Starkes Trio

Die Unverschwendet-Gründer:innen, Cornelia und Andreas Diesenreiter, freuen sich über die neu eingegangenen Partnerschaften: "Mit diesem neuen Rohstoff zu arbeiten ist Pionierarbeit. Besonders freuen wir uns, aus den überschüssigen Manner-Waffeln eine feine Spirituose entwickelt zu haben, die auf genussvolle Art und Weise Lebensmittel rettet."

"Ressourcen zu schonen, Wege zu finden mit Lebensmitteln achtsam umzugehen und dabei Qualität sicherzustellen, liegt uns besonders am Herzen. Umso mehr freut es uns, dass wir gemeinsam mit Unverschwendet eine Lösung gefunden haben, wie wir unseren Backüberschüssen einen neuen Sinn geben und sie in eine feine 'Kein Gin'- Spirituose verwandeln können", sagt Thomas Gratzer, Vorstand für Produktion und Technik der Josef Manner & Comp AG.

David Gölles, Produktentwickler in der Manufaktur Gölles, ist von den beiden Spirituosen ebenfalls überzeugt: "Wir haben hier zwei besondere Sorten 'Kein Gin' entwickelt, die handwerklich und geschmacklich Gin-Liebhaber:innen und die, die es werden wollen, begeistern werden."

Finanzierung via Crowdfunding

Am 23. August 2023 hat Unverschwendet für die "Kein Gins" eine einmonatige Crowdfunding-Kampagne auf der Plattform StartNext gestartet, im Zuge derer man die beiden Spirituosen zu speziellen Konditionen kaufen kann. Eine Summe von 20.000 Euro wollen die Lebensmittelretter:innen erreichen, um damit die erste Tranche der Spirituosen finanzieren und zukünftig noch größere Mengen an Waffelbröseln retten zu können. Auf die Unterstützer:innen warten handnummerierte Flaschen von Cornelia und Andreas Diesenreiter. Die Kampagne soll nicht nur einen exklusiven Vorgeschmack auf die zwei "Kein Gins" geben, sondern auch ein breiteres Bewusstsein für Lebensmittelverschwendung schaffen.

www.unverschwendet.at

www.manner.com

www.goelles.at