Am Donnerstag präsentierte die OMV ihren Konzernbericht für das Jahr 2022. Das Unternehmen erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn und wurde dabei vor allem durch die hohen Marktpreise für Öl und Gas beflügelt.
Beeindruckendes Ergebnis
Laut dem Jahresbericht wurde das operative Konzernergebnis auf 12,246 Milliarden Euro mehr als verdoppelt, der Nettogewinn fiel mit 5,175 Milliarden Euro um 85 Prozent höher aus als noch 2021. Die positive Bilanz sei vor allem auf die höheren Marktpreise bei Öl und Gas zurückzuführen. Der Umsatz stieg damit um 75 Prozent auf 62,3 Milliarden Euro.
"Am meisten von einer erfolgreichen OMV profitiert die Republik Österreich", sagte CEO Alfred Stern im Rahmen einer Pressekonferenz. Ein schlechtes Gewissen lasse er sich deshalb nicht machen. Denn, der Konzern habe einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit geleistet.
Wenig Übergewinnsteuer, höhere Dividende
Die OMV bezahle mit regulären Steuern und Abgaben für das Jahr 2022 300 Millionen Euro. Über Dividenden und Sonderdividenden würden dann noch einmal rund 620 Millionen Euro an die ÖBAG und somit ebenfalls an die Republik fließen, sagte OMV-Finanzvorstand Reinhard Florey und weiter: "Insgesamt kommen so über 900 Millionen in die Kasse des Finanzministers."
Die seit Juli 2022 gültige Übergewinnsteuer fällt angesichts der Rekorderlöse jedoch ziemlich gering aus - über sie flossen "nur" 90 Millionen Euro in die Staatskasse. Sie wird nämlich nur auf Gewinne aus dem Inland fällig, und diese machen nur einen Bruchteil der Gesamterlöse aus.
Die Aktionäre des Konzerns sollen neben der beschlossenen Sonderdividende, auch eine höhere reguläre Dividende von 2,80 (2,30) Euro je Aktie erhalten.
Kunststoff und Chemie
Aufgrund des Kriegs in der Ukraine und der damit zusammenhängenden Gaskrise in Europa sowie dem immer drastischeren Klimawandels sieht Stern seine Pläne für eine Neuausrichtung der OMV bestätigt. Diese lautet mehr Kunststoff und Chemie statt Öl und Gas. Bis 2030 soll die Öl- und Gasförderung für die Energiegewinnung um 20 Prozent verringert, bis 2050 sogar aufgegeben werden. Im Vorjahr gab es bei der Kunststoff- und Chemie-Sparte (Borealis) jedoch einen regelrechten Einbruch. Für den hohen Gewinn waren fast nur die Öl- und Gasgeschäfte verantwortlich.
Der OMV-CEO hat sich auch vorgenommen, den Schritt der "ReOil" zu gehen. Mit Hilfe dieses Vorgangs soll aus Plastikabfällen synthetisches Rohöl immer wieder gewonnen werden. Durch die Rückumwandlung in Öl und neuerliche Herstellung von Kunststoffprodukten will man sich zum Teil vom herkömmlichen Öl- und Gas wegbewegen.
Für die Versorgungssicherheit Österreichs sieht es 2023 laut Stern gut aus. Hier habe sich der Konzern im Vorjahr dank alternativer Lieferanten unabhängiger von Russland machen können.
www.omv.at
Kommentar schreiben