Die Suchmaschinen Google und Yandex (Suchmaschinenmarktführer in Russland – Anm. d. Red.) sind keine zuverlässigen Quellen für Gesundheitsinformationen, berichtet das Deutsche Gesundheitsportal. unter Berufung auf eine Studie von Forschenden der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und der Uralischen Föderalen Universität in Russland
Häufig würden die kleinen Textschnipsel, die als Vorschau für Suchergebnisse angezeigt werden, fehlerhafte oder mangelhafte Angaben enthalten. Besonders problematisch seien die Informationen zu Hausmitteln oder sogenannten alternativen Behandlungsmöglichkeiten. Die Forscher:innen plädieren deshalb für deutlichere Warnhinweise zu möglichen Gesundheitsrisiken.
Warnhinweise gefordert
Das Forscher:innen-Team hat für die Studie rund 1,2 Millionen gesundheits- bzw. krankheitsbezogene Suchanfragen von Yandex unter die Lupe genommen. Dabei wurden ungefähr 4.400 Krankheiten und Symptome sowie 1.000 medizinisch genutzte Pflanzen und andere Hausmittel, nach denen gesucht wurde, identifiziert. "Am häufigsten ging es um eher private, alltägliche Themen wie Schwangerschaft oder Intimkrankheiten. Insgesamt wurde auch häufiger nach der Behandlung von Akne oder Cellulite als nach Krebs gesucht", wird der MLU-Informatiker Alexander Bondarenko zitiert.
Yandex gab in 44 Prozent der Fälle fälschlicherweise an, dass ein Mittel gegen eine bestimmte Krankheit wirkt, obwohl dafür keine wissenschaftliche Grundlage existiert. Bei Google waren es knapp ein Drittel der Fälle. "Die Angaben aus den Snippets tendieren dazu, bereits vorhandene Meinungen zu bestätigen und liefern viel zu selten Warnungen zu möglichen Risiken", so Bondarenko. Die Forschenden plädieren deshalb dafür, Suchmaschinenergebnisse zu medizinischen Fragen mit deutlicheren Warnhinweisen auf mögliche gesundheitliche Risiken auszustatten. (as)
www.uni-halle.de
www.urfu.ru
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