„Pelz ist ein Evergreen"

| 07.10.2014

Marcel Jouja alias FellMarcel klärte Luxury News über Pelz-Recycling, das „Green Fur" Konzept und warum Pelz wieder chic ist auf.

Die kalte Jahreszeit steht vor der Türe, nichts wärmt da besser als ein kuscheliger Pelz. Während Glamour-Ladys ihr „schlechtes Gewissen“ gegen Mäntel, Jacken und Accessoires aus Tierfell tauschen – steigen Tierschützer abermals auf die Barrikaden. Einen guten Zugang zu diesem Thema, das jede Saison erneut für Diskussionen sorgt, hat das österreichische Label enVie gefunden und sich auf die Wiederverwertung von alten Pelzen spezialisiert. Bis zu 80 Jahre alte Pelze können zum "Fur Lifting" bzw. Recyceln und Modernisieren vorbei gebracht werden.

Begleiter aus alten Zeiten für das neue Trendjahr

"Ich schau mir jedes einzelne Stück ganz genau an, das ich kaufe oder bearbeite. Tatsache ist, ein Tier, das gelitten hat, kann kein schönes Fell haben", so der Kürschner Marcel Jouja.  Danach erfolgt ein Qualitätscheck mit der sogenannten Zeckmilch, die testet ob das Leder für eine Umarbeitung nicht zu brüchig ist. ‬Übersteht das Leder den Reißtest, steht einem Umdesignen nichts mehr im Wege. Beim Recycling Fell-Mantel trifft Seide als Innenfutter auf kuschlige Lässigkeit. Eine Portion Coolness kann man sich mit beliebig ansteckbaren Patches holen. "Unser Green Fur ist ein Siegel für Menschen, die den verantwortungsvollen Umgang mit Pelz schätzen", so der Designer.

Das Masterpiece

International bekannt wurde Jouja unter anderem mit dem Parka "M78", der aus Canvas-Stoffen von US-Zeltplanen sowie einem Innenfutter aus recycelten Nerzmänteln gefertigt ist und bereits Kultstatus bei weiblichen und männlichen Trendsettern erreicht hat. Das Material Fell wird außerdem zu Decken, Teppichen, Fliegerhauben, Ohrenschützern und Wohn- und Lifestyleaccessoires verarbeitet. In der Verarbeitung selbst bevorzugt Jouja alte Materialien oder Felle aus der menschlichen Nahrungskette wie Lamm, Kanin, Ziege oder Rind, die auch für eine junge Käuferschicht ethisch vertretbar und leistbar sind.

Symbiose aus Kürschnerarbeit, recycled Fur und kreativem Design

Die Liebe zu seinem Beruf ist ihm quasi in die Wiege gelegt, Marcel Jouja hat bereits seine Kindheit in der Pelzwerkstatt des Vaters verbracht und beweist in der dritten Generation der Kürschnerdynastie mit originellen zeitgemäßen Designs, dass im Material Pelz noch mehr, bisher unerforschtes, Potential steckt. "Kürschner zu sein, ist eine wundervolle Profession. Du hast mit edlen Naturmaterialien zu tun und deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Außerdem liegen in der technischen Umsetzbarkeit des Materials Fell enorme Möglichkeiten", so Jouja, der sich 2012 mit der Wiener Designerin Nina Eiber und deren Label "enVie" zusammengetan hat. Inspiriert von einem Land, einer Reise, einem Moment, bilden ihre neuesten Stoff-Kreationen die ungebremste Wanderlust Nina Eibers ab und sind mehr als eine modische Ansichtskarte, in die man sich hüllt. Die „soft maps Artworks“ sind nicht nur Schals, sondern Souvenirs eines Urlaubes oder von einem Business Trip mit lokalem Bezug, von deren Erinnerungen man noch länger zehren möchte.

Das Ergebnis der Kollaboration der beiden Talente: "Jouja refurs enVie" zählt 2014 zu den innovativsten Kürschnerkollektionen Europas, will mit recycelten Luxusgütern die Welt erobern sowie zeitgleich der zeitgenössischen Wegwerfgesellschaft und Einwegindustrie entgegenwirken. (red)

www.fellmarcel.at

www.envieheartwork.com