"Check-it Straw"
Studierende entwickeln Strohhalm gegen K.O.-Tropfen

Der "Check-it Straw" soll "Spiking" den Riegel vorschieben und das Ausgehen wieder sicherer machen. Was im Rahmen eines Uniprojekts entstand, hat sich zu einem ernstzunehmenden Start-up entwickelt. 

Immer häufiger kommt es vor, dass junge Menschen – allen voran Frauen – auf Partys oder im Club Opfer von "Spiking" werden. Das bedeutet, dass ihnen unbemerkt Drogen, wie etwa K.-o.-Tropfen, ins Glas gemischt werden, um sie außer Gefecht zu setzen oder zugunsten der Täter:innen gefügig zu machen. Auch eine Studentengruppe des belgischen UCLL University College musste im persönlichen Umfeld Erfahrung mit solch einer Situation machen. "Das Thema ist bei jungen Menschen, nicht nur bei Mädchen, hochaktuell. Auch ein Freund von uns war betroffen", erklärt die 22-jährige Studentin Rania (22) und hält es für wichtig und richtig, das Problem anzugehen.

Strohhalm gegen gefährliche Substanzen

Dementsprechend reichte sie gemeinsam mit ihren Kommiliton:innen Arno (22), Tara (19), Gwendoline (19) und Casper (21) im Rahmen einer Uni-Aufgabe ein Projekt ein, das das Problem am Schopf packen sollte: Ein Strohhalm, der vor gefährlichen Substanzen im Getränk warnen soll. Dabei handelt es sich um einen unscheinbaren schwarzen Plastikstrohhalm, der an der Unterseite mit einem Teststreifen ausgestattet ist und auf bestimmte, von Täter:innen oftmals verwendete Substanzen reagiert. Dabei bedeutete eine orange Färbung, dass das Getränk Ketamin enthält, und blau weist auf Liquid Ecstasy hin.

Geschäftsidee mit Lebensretterpotenzial

Der potenziell lebensrettende "Check-It Straw", wie die Studierenden aus Belgien ihre Innovation nennen, stößt auf riesigen Zuspruch. So waren die ersten 250 Stück sofort ausverkauft, und aus dem Uni-Projekt ist ein ernstzunehmendes Start-up geworden. Laut dem Team zeige die große Nachfrage, wie riesig das Problem ist, und dass eine Lösung längst überfällig war. Dementsprechend sei das langfristige Ziel der Gründer:innen, dass jedes Lokal seinen Gästen die Strohhalme künftig zur Verfügung stellt, um ein klares Statement gegen sexuelle Gewalt zu setzen. 

Marktreife noch nicht erreicht

Bis es so weit ist, wird es aber definitiv noch ein Weilchen dauern – immerhin sind die Strohhalme aktuell nur einmal verwendbar und kosten rund zwei Euro pro Stück. Das wird sich leider wohl kaum ein Lokal leisten wollen. Allerdings arbeite das Team aktuell bereits daran, den Preis dank größerer Produktionsmengen zu senken. Denn der Traum der Studierenden ist es, dass jeder sein Getränk und damit seinen Abend genießen kann und unbeschadet nach Hause kommt.

Bestellt werden kann der Strohhalm übrigens auf der Webseite des Start-ups.

www.check-it.be

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