Travel-Trend-Studie
Wie die Gen Z im Gegensatz zu anderen Altersgruppen verreist

| Redaktion 
| 21.07.2024

Jede Generation hat ihren eigenen Zeitgeist. Wie dieser in puncto Urlaub machen aussieht, hat eine neue Umfrage erörtert. So unterscheidet sich der Reisestil der 18- bis 25-Jährigen von dem anderer Geburtsjahrgänge teils deutlich.

Fast die Hälfte der österreichischen Wohnbevölkerung ab 15 Jahren zog es laut Statistik Austria im vergangenen Sommer mindestens einmal in den Urlaub. Wie unterschiedlich dabei die Art des Reisens sein kann, hat eine neue Umfrage unter 982 Konsument:innen erarbeitet. Primär stellt sie heraus, wie sich die Gen Z von anderen Generationen abgrenzt. Denn laut der Travel-Trend-Studie würden die 18- bis 25-Jährigen im Gegensatz zu anderen Altersgruppen öfter, kürzer, günstiger und häufig allein verreisen. 

Reduziertes Reisebudget und Treuepunkte

Laut der Simon-Kucher Studie will die Gen Z vor allem günstig reisen. So verknappen die 18- bis 25-Jährigen ihr Urlaubsbudget um ganze 14 Prozent. "Der Effekt ist so stark, dass er sogar den gesamtdeutschen Trend auf minus 3,5 Prozent einbrechen lässt. Und dies entgegen der globalen Entwicklung", so Alexander Dyskin, Senior Director bei Simon-Kucher. Laut ihm liege diese Entwicklung allerdings nicht zwangsläufig an einer geringeren Zahlungsbereitschaft. Viel mehr lege die Gen Z Wert auf Erlebnisse statt auf materiellen Besitz. "Sie ist allerdings spontan, flexibel und technikversiert genug, um budgetfreundliche Optionen zu finden. Das Ziel: Maximale Erlebnisse zu minimalen Preisen", erklärt Dyskin.

Neben einem geringen Preis sind es vor allem Treueprogramme, die die Gen Z zum Reisen animieren (24 Prozent). "Dass die Gen Z Treueprogramme mehr als dreimal so wichtig findet, wie Babyboomer, hat uns extrem überrascht", gesteht der Senior Direcor. Bei den über 58-Jährigen sind nur sieben Prozent am kostenlosen Zugang zu Zusatzleistungen interessiert. Generell zeigt sich, dass mit abnehmenden Alter die Bedeutung von Gratisangeboten steigt. So haben bei der Gen X zehn Prozent und bei den Millennials 15 Prozent angegeben, dass Treuepunkte ein bedeutsamer Entscheidungsfaktor wären. 

Gesteigerte Reiselust

Auch wenn die Gen Z weniger Geld für ihre Urlaube in die Hand nimmt, verreisen sie häufiger als andere Generationen. Im Sommer machen sie demnach im Schnitt 2,6 internationale Reisen pro Monat. Millennials (26 bis 41 Jahre) kommen hingegen nur auf 1,7 Reisen und die Gen X (42 bis 57 Jahre) nur 0,8. Das Schlusslicht bilden Menschen über 58 Jahre mit 0,3 Reisen. "Die Gen Z verreist fast 9-mal so oft wie die Babyboomer", unterstreicht der Senior Director. "Die Reisebranche hat also weiterhin gut zu tun."

Verkürzte Urlaubszeit und der Wunsch nach dem Alleinsein 

Viel Reisen, dafür aber kürzer. Das ist die Quintessenz, die aus der Studie in puncto Reiseverhalten der Gen Z hervorging. Mit durchschnittlich 6,5 Tagen machen die 18- bis 25-Jährigen die kürzesten Urlaube, gefolgt von den Millennials (7,7 Tage), der Gen X (8,8 Tage) und Babyboomer (9,5 Tage). Dyskin resümiert: "Der klassische zweiwöchige Sommerurlaub stirbt aus!"

Dafür hat bei der Gen Z die Renaissance des Alleinreisens Einzug gehalten - ebenso bei den Millennials. Jede:r Vierte von ihnen, d.h. 24 Prozent der Befragten, verreisen mindestens zweimal im Jahr ohne Begleitperson. "Digitale Angebote und Buchungsplattformen machen es heute einfach, an fremden Orten über Aktivitäten & Co. Anschluss zu finden", erklärt Dyskin, der darin ganz neue Wachstumschancen für lokale Anbieter sieht.

Einfluss von Online-Bewertungen

Die Studie hat außerdem gezeigt, dass sich die Gen Z bei ihren Buchungsentscheidungen stärker auf die positiven Bewertungen, Personalisierungen und angebotenen Ergebnisse vor Ort verlässt als die anderen Generationen. So vertrauen 58 Prozent der 18- bis 25-Jährigen auf positive Bewertungen. Bei den Babyboomern sind es nur 30 Prozent. Personalisierungen sind für 17 Prozent der Gen Z wichtig (Babyboomer elf Prozent) und die angebotenen Ergebnisse vor Ort spielen für 43 Prozent eine Rolle (Babyboomer 23 Prozent). "Die Gen Z fordert Authentizität und Engagement", betont Dyskin.

Fokus auf Nachhaltigkeit

Die Gen Z möchte also laut Studie öfter, kürzer, günstiger und häufig allein verreisen. Was ihnen obendrein wichtig ist: Nachhaltigkeit. Ganze 23 Prozent der 18- bis 25-Jährigen schreiben dem Kriterium eine Bedeutung zu - zum Vergleich, bei den Millennials sind es 19 Prozent und bei der Gen X 16 Prozent, bei den Babyboomern 17 Prozent. Nur Luxusreisende, wenn man alle Altersgruppen vereint, legen noch mehr Wert auf Nachhaltigkeit. 

Die Studienergebnisse im Überblick finden Sie in der Infobox.

www.simon-kucher.com

Travel-Trends-Studie 2024

  • Gen Z (18 bis 25 Jahre) reduziert ihr Reisebudget besonders drastisch um über 14 Prozent
  • Trotz kleinerer Budgets reist die Gen Z im Sommer bis zu 8,5-mal häufiger als Babyboomer
  • Gen Z hat mit 6,5 Tagen die kürzeste Reisezeit vor Millennials (7,7), Gen X (8,8) und Babyboomern (9,5)
  • Solo-Reisen im Trend: Bei Gen Z und Millennials verreisen 24 Prozent mind. 2-mal pro Halbjahr allein
  • Treueprogramme beeinflussen Gen Z (24 Prozent) dreimal so stark wie Babyboomer (7 Prozent)
  • Angebotene Aktivitäten vor Ort sind für Gen Z (43 Prozent) deutlich ausschlaggebender als andere (23 bis 33 Prozent)
  • Nachhaltigkeit ist der Gen Z (23 Prozent) deutlich wichtiger als ältere Altersgruppen (16 bis 19 Prozent)
  • Nur Luxusreisende (alle Altersgruppen) legen noch mehr Wert auf Nachhaltigkeit

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Travel-Trends-Studie 2024

  • Gen Z (18 bis 25 Jahre) reduziert ihr Reisebudget besonders drastisch um über 14 Prozent
  • Trotz kleinerer Budgets reist die Gen Z im Sommer bis zu 8,5-mal häufiger als Babyboomer
  • Gen Z hat mit 6,5 Tagen die kürzeste Reisezeit vor Millennials (7,7), Gen X (8,8) und Babyboomern (9,5)
  • Solo-Reisen im Trend: Bei Gen Z und Millennials verreisen 24 Prozent mind. 2-mal pro Halbjahr allein
  • Treueprogramme beeinflussen Gen Z (24 Prozent) dreimal so stark wie Babyboomer (7 Prozent)
  • Angebotene Aktivitäten vor Ort sind für Gen Z (43 Prozent) deutlich ausschlaggebender als andere (23 bis 33 Prozent)
  • Nachhaltigkeit ist der Gen Z (23 Prozent) deutlich wichtiger als ältere Altersgruppen (16 bis 19 Prozent)
  • Nur Luxusreisende (alle Altersgruppen) legen noch mehr Wert auf Nachhaltigkeit

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