Fotos und Video Fokusgruppenbericht

"Wir wollen verstehen, was Mitarbeitende motiviert"

Arbeit biete mehr als nur Lohn: Sie verleihe Sinn, Struktur und Identität, sie ermögliche Teilhabe sowie soziale Interaktion. Während sich die Bedeutung von finanziellen Anreizen in der Arbeitswelt verändere, sehen sich Unternehmen mit neuen Trends und Herausforderungen konfrontiert, heißt vonseiten der Leitbetriebe.

Mit der Initiative "Neue Welt der Arbeit" (LEADERSNET berichtete) widmet die Plattform mit wissenschaftlicher Begleitung der WU Wien, in Fokusgruppen unterschiedlicher Themensetzungen den vielfältigen Facetten von Arbeit, wie auch dem gegenwärtig spürbaren Wandel von Arbeitsplätzen und Arbeitsverhältnissen. Als Projektpartner der ersten Stunde übernahm ISS Österreich, der österreichische Marktführer und größte Arbeitgeber im Bereich Facility Services, den Lead der Fokusgruppe zum Thema "Lohnt sich Leistung?" mit Mitarbeitenden aus unterschiedlichen Ebenen und Bereichen von Unternehmen. 

Mehrere Trends und Herausforderungen

Unternehmen würden sich demnach mit mehreren Trends und Herausforderungen konfrontiert sehen, die im Bericht herausgearbeitet wurden: Während finanzielle Anreize zentral bleiben, nimmt deren Wirkung durch Inflation und Teuerung ab. Begleitet von nicht finanziellen Anreizen wie Sinn und Identitätsstiftung, Struktur und Teilhabe sowie soziale Interaktion rücken Lebensqualität und Work-Life-Balance stärker in den Fokus. 

"Interessant war natürlich die Erkenntnis, dass man Blue-Colour-Worker durch nicht-monetäre Anreize zu mehr Leistung und Freude an der Arbeit anregen kann", kommentierte Jonas Puck, Universitätsprofessor Uni Wien, das Ergebnis der Studie. 

Arbeit bietet Sinn

Die Verschiebung von Arbeitsanreizen stelle Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen vor neue Hürden. Aspekte wie Nachtarbeit, unregelmäßige Stunden und lange Pendelzeiten beeinträchtigen die angestrebte Work-Life-Balance. Gleichzeitig bleibt Flexibilität ein wesentlicher Bestandteil. Zusätzlich gewinnen das Image des Berufs und die Identifikation mit den Arbeitgeber:innen an Bedeutung. Sozialleistungen setzen zunehmend eine Untergrenze für finanziellen Ansporn und steigende Abgabenlasten und negative Medienbilder werden als erschwerende Faktoren bei Mitarbeiterbindung und -motivation beschrieben.

"Wir haben an dieser Studie teilgenommen, weil es uns wichtig ist zu verstehen, was Mitarbeitende motiviert, ihren Job wirklich zu machen. Wir wollen verstehen, ob wir hier das Richtige tun, bzw. was wir zusätzlich tun können.

Monetäre Anreize

Aber auch monetäre Anreize spielen für Arbeitnehmer:innen natürlich eine Rolle. "Für uns wäre es entscheidend, dass sich die Kollektivvorträge an den sich veränderten Arbeitswelten anpassen. Das betrifft einerseits die vier Tage Woche, wo wir natürlich auch versuchen, unsere Mitarbeiter:innen möglichst flexibel arbeiten zu lassen – was derzeit leider nicht möglich ist", so Erich Steinreiber CEO, ISS Österreich.

LEADERSNET.tv bat außerdem Michaela Hebein, Managing Partner, Kapp Hebeim Partner und Initiatorin des Projekts, Manuela Lindlbauer, Eigentümerin, Lindlpower Personalmanagement, Sonja Fahrner, Head of Strategy and Transformation, café+co und Birgit Slotta-Bachmayr, Leiterin People Management, ESSECCA, vor die Kamera.

Eindrücke der Veranstaltung gibt es in der Galerie.

www.leitbetriebe.at