Industrie 4.0 rückte KI in den Fokus der Bodenseegespräche

| Redaktion 
| 16.07.2023

Viele Robotik- und Automatisierungs-Interessierte aus dem deutschsprachigen Raum konnten Eindrücke gewinnen, wohin die Technologie-Reise bei Unternehmen künftig gehen soll.

Die Anfang Juli von der GMAR (Österreichische Gesellschaft für Mess-, Automatisierungs- und Robotertechnik) organisierten Bodenseegespräche zum Thema Produktions- und Fertigungsprozesse hatte das Ziel einen branchen- und grenzübergreifenden Austausch der Robotik- und Automatisierungsszene zu ermöglichen. Dieses Setting nutzte die Plattform Industrie 4.0 Österreich – gemeinsam mit der aws – und organisierte eine praxisorientierte Session zum Thema vertrauenswürdige KI mit Expert:innen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz.

Gestartet wurde die Session von Martina Paul (Vorsitzende der KI-Arbeitsgruppe bei Austrian Standards) mit einer Keynote über KI-Standardisierung – dabei unterstrich die KI-Expertin, was Unternehmen hinsichtlich AI-Act und anderer Entwicklungen erwarten können. Danach präsentierte Tributech Solutions-CEO Thomas Plank, Florentin Marty (Department Head "Measure and Decide" bei Supercomputing Systems) und Patrick Rockenschaub, der am Fraunhofer-Institut für Kognitive Systeme zu Trustworthy AI forscht ihre Vorträge.

Sicherheit als Must-Have für den KI-Einsatz

Der Tenor: Bereits heute spiele künstliche Intelligenz in der heimischen Wirtschaft eine immer bedeutendere Rolle: Bereits acht Prozent der österreichischen Betriebe würden KI-Tools in unterschiedlichen Anwendungsfeldern einsetzen – 2018 lag dieser Wert bei lediglich drei Prozent, bis 2025 plane ein Viertel der Unternehmen KI einzusetzen.

Im Praxiseinsatz würden KI-Lösungen deshalb sicher und verlässlich sein müssen, um den Betrieb und die Mitarbeitenden in der Produktion effektiv zu unterstützen – Entscheidungen und Empfehlungen sollten nachvollziehbar sein. Deshalb brauche es (internationale) Standards, die dahinterliegende Daten und Algorithmen erklärbar machen.

Drei Kriterien sind laut Florentin Marty notwendig, um das Vertrauen in KI zu stärken:

  1. Die KI müsse entsprechend trainiert werden, um zu wissen, wofür sie eingesetzt wird und welche Prüfungsfaktoren es gibt.
  2. KI-Systeme sollten demnach transparent sein und kommunizieren, wenn es Unsicherheiten gibt bzw. erklären, wie es zu Entscheidungen kommt.
  3. Außerdem müsse das Risiko minimiert werden, indem sämtliche Szenarien überlegt und diesbezügliche Vorgangsweisen definiert werden.

"Immer größere Relevanz"

"KI-Lösungen gewinnen in der Produktion immer größere Relevanz; manchmal sind Unternehmen hier noch zögerlich, vor allem aufgrund von Sicherheitsbedenken. Mit unserer Session bei den Bodenseegesprächen wollten wir deshalb praxisnah aufzeigen, wie vertrauenswürdige KI in den unterschiedlichsten Feldern angewendet werden kann", zieht Plattform Industrie 4.0 Österreich-Geschäftsführer Roland Sommer eine positive Bilanz.

www.aws.at

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV