GPLcontemporary in Wien zeigt Merlin Kratkys Ausstellung "Reality stays optional"

| Gerhard Krispl / LEADERSNET-ART Herausgeber 
| 08.06.2023

Der Künstler experimentiert in seinem plastischen Werk, in Rauminterventionen und collagenhaften Malereien mit dem spannungsvollen Gegensatz zwischen der Natürlichkeit und der schrillen, künstlichen Alltagswelt. Bis 10. Juni können Sie die beeindruckenden Werke in der GPLcontemporary bewundern.

Geleitet von einem ironischen Blick auf unsere Gegenwart kontrastiert der Künstler Merlin Kratky dabei einen monochromen, minimalistischen Ausdruck mit vertrauten Erscheinungsformen. Kratky vereint glattgeschliffenen Beton und Gips zu einer anatomischen Referenz, legt warme Holztöne in Ketten und erweitert das klassische Tafelbild um die natürliche Haptik stofflicher Strukturen. Weide, Apfel, Kirsche - Hölzer aus heimischen Wäldern - werden zu Objekten, die mal glattpoliert oder wolkig besprayt eine einzigartige (Zwangs-)Symbiose eingehen. Dieses Zusammentreffen von Natur und menschlicher Schöpfung spiegelt eine abstrakte Sicht des Künstlers auf eine Welt wider, deren Strukturen, Abläufe und Dogmen - so widersprüchlich und unvereinbar sie auch erscheinen - sich unmerklich in unser Welt- und Selbstverständnis eingliedern. Die Ausstellung teilt sich in drei verschiedene Arbeiten: "Beyond fiction", "Dead or Alive" und "Welcome tot he Promised Land".

Merlin Kratky, ist bis dato kein Freund der sanften Zwischentöne, der konkret und zumeist schrill Naturerscheinungen in Beton goss, zeigt sich in seinen aktuellen Arbeiten jedoch zunehmend subtiler und metaphorischer. Wie unter Wachstumsschmerzen scheinen sich seine Skulpturen am Prinzip des Absoluten abgearbeitet zu haben. "Dead or Alive", unter diesem Titel ragen nun Kratkys Knochenobjekte wie Schrödingers Katze aus dem Sand der Zeit. Seine Kettenkonstruktionen schlagen den Takt in Holz und Gips, während in großformatigen Malereien die Ordnung des Systems bereits in Schieflage geraten ist. Diese Gegenüberstellung konträrer Gegebenheiten, die Thematisierung der Grauzonen und Wendungen, durchdringt das aktuelle Werk von Merlin Kratky, so beschreibt sie Esther Mlenek.

Merlin Kratky wurde 1989 in Wien geboren, wo er an der Universität der Angewandten Kunst in der Klasse von Erwin Wurm 2007 studierte. 2008 bis 2010 assistierte er im Atelier Wurm, lebte und arbeitete in Berlin und hatte zahlreiche Group und Solo-Shows in den USA (New York, Florida), in Deutschland (Berlin) und Österreich (Wien, Graz, Linz, Steyr, Salzburg, St. Pölten). Heute lebt und arbeitet er in Wien.

Eindrücke der Galerie gibt es hier.

www.gplcontemporary.wien

www.merlinkratky.at

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Herausgeber von LEADERSNET-ART ist Gerhard Krispl.

 

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