Studien zeigen: Lehrlingsausbildung ist auf dem Vormarsch

Es gibt zwei zentrale Gründe, warum sich wieder mehr Jugendliche für diesen Bildungsweg entscheiden. 

Das IMAS, Institut für Markt- und Sozialanalyse, hat im Auftrag von "zukunft.lehre.österreich." und dem Institut für Arbeitsforschung (IAA) zwei Studien durchgeführt. Die erste untersucht die Lehrlingsausbildung in Österreich aus Sicht der Österreicher:innen und die zweite aus Sicht der Ausbildner:innen und Unternehmer:innen. 

Großes Potenzial

Ein Drittel der befragten Jugendlichen im Alter von 16 bis 25 Jahren ohne Lehrausbildung hat sich sehr bzw. eher intensiv mit der Lehrlingsausbildung auseinandergesetzt.

"Die zentralen Gründe, warum sich die Jugendlichen für eine Lehrausbildung entscheiden, sind in jedem Fall Freiheit und finanzielle Unabhängigkeit. Die Studie zeigt: die Dynamik spricht für die Lehrlingsausbildung", so z.l.ö. Präsident Robert Machtlinger, CEO bei dem Aerospace-Unternehmen FACC.

"Auch die Nachfrage am Arbeitsmarkt und eine gewisse Jobsicherheit sprechen dafür", ergänzt Paul Eiselsberg, Senior Research Director IMAS International und fügt hinzu: "Es hat sich wieder einmal gezeigt, dass der Wunsch auf eigenen Beinen zu stehen groß ist, aber auch die Möglichkeiten, die sich nach Abschluss der Lehre auftun, als vielfältig wahrgenommen werden. Zeitgleich ist die Annahme, dass andere Schultypen immer noch einen besseren Aufstieg ermöglichen, immer noch stark verankert."

"Viele denken bei Ausbildung an Schule oder schulische Ausbildung und machen hierzu oft den Fehler, Lehre und schulische Ausbildung unabhängig voneinander zu betrachten. Auf der einen Seite ist auch die Lehre eine Ausbildung und auf der anderen Seite handelt es sich auch um Gleichaltrige. Um die Unterschiede gerade im Bereich der Sommerferien ein wenig zu schmälern, haben wir bei FACC daher beschlossen unseren Lehrlingen zwei zusätzliche freie Sommerwochen zu geben. Dies kommt enorm gut an", so Machtlinger.

Aufwertung als oberstes Ziel

Die Lehre sei auf vielen Ebenen weiterhin unterschätzt, daher sei ihre Aufwertung weiterhin oberstes Ziel der Initiative „zukunft.lehre.österreich."

"Die Lehre darf nicht als Bildungssackgasse wahrgenommen werden, zurück bleibt sonst ein irreparabler Imageschaden und der Eindruck von mangelnden Aufstiegsmöglichkeiten im Betrieb und im Leben", warnt Machtlinger.

Größte Herausforderungen in der Lehrlingsausbildung

In der zweiten Studie wurden Ausbildner:innen und Unternehmer:innenzu nach ihren Wahrnehmungen befragt. Auch hier zeigt sich, dass "gutes Betriebsklima, eine sinnvolle Tätigkeit aber auch attraktives Entgelt ausschlaggebend sind, um Fachkräfte auch nach der Lehre in den Betrieben halten zu können", so Eiselsberg.

Demnach würden die Ausbildner:innen sehr oft vor Herausforderungen wie zu wenige Lehrlinge, oft zu wenig Lern- und Leistungsbereitschaft, aber oftmals auch fehlendes Engagement stehen.

"Wir konnten in der Studie feststellen, dass Ausbildner:innen klare Zukunftsperspektive, attraktive Arbeitszeiten und hoch-qualitative Ausbildungskonzepte als Aufwertungskriterien der Lehre vordergründig sehen", sagt der z.l.ö. Präsident.

Thalia als "Vorzeigeunternehmen"

Auch der Buchhandel ist vom Fachkräftemangel betroffen und steht vor großen Herausforderungen. Das Buchhandelsunternehmen Thalia setzt im Wettbewerb um Talente Maßnahmen, um Mitarbeitende erfolgreich zu werben, halten und an das Unternehmen zu binden. "Mit der Liebe zum Buch, motivierten Ausbildner:in-nen und einer sympathischen Marke, schaffen wir es dem Fachkräftemangel noch gut entgegenzusteuern. Es gilt das Image der Lehrlingsausbildung weiter zu verbessern: Die Kombination aus theoretischem und praktischen Fachwissen, der Spaß an einer guten Ausbildung, ein sinnstiftender Job, nette Kolleg:in-nen gepaart mit sehr guten Karrieremöglichkeiten, sollten dabei stärker im Vordergrund stehen. Eine Lehre ist ein sehr gutes Fundament für den individuellen, beruflichen Werdegang. Als Lehrling stehen einem alle Türen offen: Ich selbst bin vom Lehrling zur Geschäftsleitung aufgestiegen.", so Claudia Schmidt, Geschäftsleiterin für Sortiment, Einkauf und Human Resources bei Thalia, bei der Studienpräsentation.

"Positiven Trend ausbauen"

"Es gilt nun den positiven Trend auszubauen und weiterhin auf zukunftsweisende Maßnahmen zu setzen, um die dringend notwendigen Fachkräfte für die Betriebe zu begeistern. Während in Wien Rekordzuwächse am Lehrstellenmarkt zu verzeichnen sind, sehen wir die Herausforderungen in den restlichen Bundesländern immer noch mit vielen unbesetzenden Lehrstellen" , so Machtlinger und weiter: "Gerade in den vergangenen Jahren bemerken wir auch in Österreich eine postive Meinungsänderung hin zur beruflichen Ausbildung durch eine Lehre. Ein wichtiges Ziel von z.l.ö. wird es sein gemeinsam mit allen Bildungsakteur:innen weitere Maßnahmen für eine zukunftsweisende Ausbildung zu definieren. Wir wollen gemeinsam Antworten auf die dringenden Frage finden: Wie werten wir die Lehrlingsausbildung weiter auf und was braucht es an zusätzlichen Maßnahmen für eine attraktive Lehrlingsausbildung?". 

LEADERSNET war bei der Studienpräsentation. Einen Eindruck können Sie sich hier machen. 

www.zukunft-lehre.at

www.imas.at

www.arbeitsplatz-oberoesterreich.at

Über die Studien - "Lehrlingsausbildung in Österreich"

Untersucht wurde die Lehrlingsausbildung in Österreich aus Sicht der Österreicher:innen in der ersten Studie und in der zweiten Studie aus Sicht der Ausbildner:innen und Unternehmer:innen.

Ziel der ersten empirischen und representativen Untersuchung war es, das Meinungs- und Stimmungsbild in der Bevölkerung rund um die Lehrlingsausbildung demoskopisch zu erheben. Bei der zweiten empirischen Untersuchung war das Ziel die Einstellung der Unternehmer:innen und Lehrlingsausbild ner:innen in Bezug auf die Lehrlingsausbildung demoskopisch zu erheben.

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Über die Studien - "Lehrlingsausbildung in Österreich"

Untersucht wurde die Lehrlingsausbildung in Österreich aus Sicht der Österreicher:innen in der ersten Studie und in der zweiten Studie aus Sicht der Ausbildner:innen und Unternehmer:innen.

Ziel der ersten empirischen und representativen Untersuchung war es, das Meinungs- und Stimmungsbild in der Bevölkerung rund um die Lehrlingsausbildung demoskopisch zu erheben. Bei der zweiten empirischen Untersuchung war das Ziel die Einstellung der Unternehmer:innen und Lehrlingsausbild ner:innen in Bezug auf die Lehrlingsausbildung demoskopisch zu erheben.

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