Nachdem im vergangenen Jahr das Jubiläum "20 Jahre TELETEST" gefeiert wurde, drehte sich beim AGTT Fernsehforum dieses Mal alles um zukünftige Entwicklungen: Wie geht das Fernsehen mit der Diversifizierung und Fragmentierung der Nutzung um? Wie entwickelt sich Fernsehen unter den Vorzeichen permanenter Verfügbarkeit – online, mobil und zeitversetzt – und welche Auswirkungen hat das auf die Messung? Welchen Stellenwert hat Social-TV, also die Möglichkeit des Austausches in sozialen Netzwerken während bzw. zum Thema des Fernsehens?
Der Obmann der AGTT, Markus Breitenecker, sieht positiv in die Zukunft: "Als Fernsehmacher müssen wir uns vor Veränderungen der Mediennutzung nicht fürchten, im Gegenteil: Für uns bedeuten sie eine große Chance. Für den Zuseher zählt der Content, den wir produzieren. Wir stellen ihn dem Zuseher auf mehreren Plattformen zur Verfügung, damit jeder sein Nutzungsbedürfnis individuell befriedigen und jeder sein eigener Programmmanager sein kann. Wir bieten Zusatzfeatures und Second-Screen-Komplementär-Applikationen, die Zusehern, die sich in den Content involvieren möchten, die Chance dazu bieten."
Die AGTT hat gemeinsam mit ihrem Forschungspartner GfK einen Fahrplan entwickelt, der es künftig ermöglichen soll, zusätzlich zur harten, sekundengenauen Messung der klassischen TV-Nutzung auch Bewegtbildnutzung im Internet zu erfassen. Dadurch werde es erstmals möglich sein, eine Hybridquote zu bilden, also die Nutzung einer Sendung im TV und die Nutzung derselben Sendung über das Internet zu verschmelzen. Aus einem ersten Testpilot wisse man, dass über TV-Senderwebsites bis zu 2,4 Prozent zusätzliche Reichweite generiert werden können.