Ohne jede Vorwarnung zierte auf einmal das Konterfei eines Shiba Inus, eine japanische Hunderasse, den Startbildschirm von Twitter. Dem ein oder anderen dürfte dieses Bild bereits bekannt sein, ist es doch das Logo einer der bekanntesten Kryptowährungen: Dogecoin. Aber was ist das eigentlich konkret und wieso hat sich Elon Musk zu diesem – nennen wir es "eigenwilligen" – Schritt entschieden?
Von Meme- und Shitcoins
"Doge gehört zu den sogenannten Meme- bzw. Shitcoins. Diese funktionieren einfach nur auf der Aufnahme, dass es genug Marktteilnehmer:innen gibt", sagt Fredi Ferková von krypto.logisch gegenüber LEADERSNET und weiter: "Diese werden auch zu sogenannten 'Pump & Dump-Schemes' verwendet. Influencer:innen werben hier etwa auf TikTok für den Kauf eines Coins, Jugendliche kaufen diese und die Influencer:innen verkaufen bei steigendem Preis ihre Anteile und machen Gewinn."
Ähnliches könnte der Tesla-Chef im Sinn haben.
Fredi Ferková von krypto.logisch © Privat
Denn: "Musk musste sich durch seine Tweets – bereits vor der Twitter-Übernahme – schon der Kritik stellen, dass er den Markt manipuliert. Immer wenn er etwas zu 'Doge' getwittert hat, ist der Preis in die Höhe geschossen", so Ferková. Das mündete schlussendlich in einem zivilrechtlichen Verfahren. Nach dem Kurseinbruch im Vorjahr verklagte ein Investor Musk mit dem Vorwurf, er sei Teil eines illegalen Schneeballsystems gewesen, bei dem man den Dogecoin-Preis erst hochgetrieben und dann abstürzen lassen habe. Er verlangte damals Schadenersatz in Höhe von 86 Milliarden Dollar, weil dies dem Rückgang des Marktwerts seit Mai 2021 entspreche. Musks Anwälte hatten erst vergangene Woche eine Abweisung der Klage beantragt.
Insider-Informationen für Marktmanipulation
Kurz nach der Änderung des Logos kam es am Montag jedenfalls dann zur absehbaren Preisexplosion. "Es wurden kurz vor der Logo-Änderung sehr viel Dogecoins sehr billig eingekauft. Das deutet eigentlich auf einen Insider-Handel hin und könnte seine Verfahren bezüglich Doge nicht ent,- sondern eher belastet", führt Ferková aus. Von einem späteren Nachkauf der Kryptowährung rät die Expertin ab: "Solche Coins spekulieren extrem auf die Unwissenheit der Marktteilnehmer:innen."
www.kryptologisch.podigee.io
Kommentar schreiben