Die Tageszeitung Österreich berichtete in ihrer Ausgabe am 17. September unter dem Titel "ORF steht unter VdB-Verdacht" über "Gerüchte", die besagen würden, dass es "vor der umstrittenen 'Im Zentrum'-Sendung sogar eine Vorbesprechung zwischen Lockl und der Moderatorin Claudia Reiterer gegeben hat."
Gemeint ist ORF-Stiftungsratsvorsitzender (und Ex-Partner von Claudia Reiterer) Lothar Lockl, der den letzten Präsidentschafts-Wahlkampf von Alexander Van der Bellen managte. Besagter Artikel wurde mittlerweile offenbar von oe24 genommen, auf Google ist er aber weiterhin auffindbar.
"Falsch und ehrenrührig"
Hintergrund: Reiterer moderierte die "Im Zentrum Spezial"-Diskussion mit den Kandidaten für die Bundespräsidentenwahl, an welcher der Amtsinhaber selbst nicht teilnahm.
"Diese Vorwürfe sind falsch, ehrenrührig und ein Angriff auf die journalistische Unabhängigkeit der Redaktion und der Moderatorin", so der ORF-Redakteursrat in einer Aussendung.
Auch Wallentin schießt gegen ORF
Auch Hofburg-Kandidat Tassilo Wallentin wünschte sich in der "ZiB 2" am Montag "mehr Compliance" und sprach bei Armin Wolf die ehemalige Beziehung zwischen Reiterer und Lockl bzw. dessen früheren Job als Wahlkampfmanager von Alexander Van der Bellen an. Außerdem schoss der Kandidat mit der Aussage "Herr Wolf, sie haben vielleicht den Auftrag, mir zu unterstellen, dass ich lüge. Ich lüge aber nicht" direkt gegen den ORF.
"Selbstverständlich hat es keinerlei Absprachen gegeben. Über Sendungsinhalte entscheidet ausschließlich die Redaktion in mehreren Redaktionskonferenzen – ohne Einflussnahme von außen. Gegen jeden Versuch, sich in die redaktionelle Unabhängigkeit einzumischen – egal von wem –, würden wir uns lautstark wehren", so der Redakteursrat abschließend.
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