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Reisen, um sich zu bilden: Geht es nach US-Tourismusforschern, wird dieses Konzept in den kommenden zehn Jahren global einen deutlichen Aufschwung erleben. Während das Ende des 20. Jahrhunderts im Tourismus vom hedonistischen Eskapismus bestimmt war - also Strände, Erlebnis und Wohlfühlen - so wird bald der Aspekt des Dazulernens in den Vordergrund treten, berichten Experten der Oregon State University in den "Annals of Tourism Research". Hierzulande signalisieren Trendforscher allerdings Skepsis.
Lebenslanges Lernen
Die freie Zeit steigt, das Reisen ist deutlich billiger geworden und Angebote zur intellektuellen Beschäftigung vielfältiger, argumentieren die US-Wissenschaftler. Den Trend zum lebenslangen Lernen greift die Tourismusindustrie noch kaum auf - sollte sie aber, da Aspekte wie Aneignen einer neuen Weltsicht oder Entwickeln neuer Wertschätzung immer beliebter werden. "Einmal selbst dort gewesen zu sein" und persönliche Erfahrung werden wichtiger und sind oft Beginn eines langfristigen Interesses für ein Thema, so die Forscher.
Freilich braucht es dazu Konzepte, bei denen Touristen selbst aktiviert und beteiligt werden, da ein Fakten-Abspulen zum Füllen von Wissenslücken kaum mit Erfolg rechnen dürfe. Dabei ist die Idee der Reise als Lernerfahrung nicht neu: Schon im 18. Jahrhundert bereiste Europas Oberschicht den Kontinent, um sich in Kunst, Kultur, Sprache, Geschichte, Wissenschaft bis hin zu Fechten und Tanzen zu bilden.
Megatrend oder Nische?
Schon im laufenden Jahrzehnt wird sich der Trend zur Erholung als Lern- und Bildungschance in der Reise-, Freizeit- und Tourismusindustrie deutlich abzeichnen, glauben die Forscher, und die Frage nach Wissen und Verstehen durch Reisen werde den Tourismus im 21. Jahrhundert dominieren. "Auf keinen Fall", widerspricht jedoch Peter Zellmann, Leiter des Instituts für Freizeit- und Tourismusforschung. "Bildungsreisen bleiben eine Nische, wenngleich ihre Bedeutung steigen dürfte. Touristen suchen weiterhin vor allem Erholung."
Zellmann sieht Wunschdenken hinter der US-Studie. "Ähnlich wie bisherige Alternativen zum Skitourismus im Alpenraum, Selbstfindungsurlaube im Kloster oder nachhaltiger Öko-Tourismus bleibt das Reisen mit erzieherischer Grundlage ein Minderheitenprogramm." Zentrale Trends bleiben weiterhin Erholung, Aktivsein, Erleben und Inszenierung - "wobei auch Bildungsreisen inszeniert werden können", wie Zellmann bemerkt. Dass Bildung und Erholung zu Unrecht als Gegensätze bezeichnet werden, beklagen auch die US-Autoren als noch zu überwindende Hürde. (pte)
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