Facebook präsentiert eigene Kryptowährung

Mit "Libra" soll man zukünftig direkt über Facebook und WhatsApp Geld an Freunde und Familie schicken können.

Facebook hat am Dienstag seine eigene Kryptowährung "Libra" präsentiert. Das Soziale Netzwerk ist damit – nach Apple, Google und Samsung – das nächste Unternehmen, das in das digitale Finanz- und Bezahlgeschäft einsteigt. Facebook ist jedoch der erste der genannten Konzerne, der auf eine Kryptowährung setzt.

Ähnlich wie die wohl bekannteste Kryptowährung Bitcoin setzt beruht auch Libra auf der Blockchain-Technologie. Doch im Gegensatz zu Bitcoin soll Libra nicht den selben enormen Kursschwankungen unterliegen. Dies soll verhindert werden, indem Libra in vollem Umfang durch einen Reservefonds in herkömmlichen Währungen gedeckt werde, gab Facebook-Manager David Marcus bekannt: "Wenn zum Beispiel jemand Libra für 100 Euro kauft, fließen diese 100 Euro in die Reserve."

Allianz mit Visa, MasterCard, PayPal und Co.

Libra soll ab 2020 über die ebenfalls unternehmensintern entwickelte digitale Geldbörse Calibra erhältlich sein. Dann könne Libra "so einfach und schnell wie eine SMS" und mit "niedrigen bis gar keinen Kosten" verschickt werden, teilte Facebook mit.

Das von Mark Zuckerberg gegründete Social Network hat für die Kryptowährung eine eigene Allianz, die Libra Assocation, gegründet. Diese Allianz – die aus insgesamt 28 Mitgliedern besteht und zu der unter anderem Visa, MasterCard, PayPal, Stripe, Booking.com, Uber und Spotify gehören – soll Libra verwalten

Bedenken von Datenschützern

Anfangs dürfte Libra vor allem für Überweisungen zwischen verschiedenen Währungen eingesetzt werden. Damit würde Libra mit Diensten wie Western Union oder Moneygram konkurrieren, die für internationale Überweisungen hohe Gebühren verlangen. Langfristig soll Libra zu einem vollwertigen Zahlungsmittel werden. Libra-Überweisungen sollen beispielsweise direkt in Facebooks Chatdiensten Whatsapp und Messenger vorgenommen werden können.

Bedenken an dem Projekt kommen von Datenschützern. David Marcus versucht diese zu zerstreuen, in dem er darauf verweist, dass Facebook keinen Zugang zu den Transaktionsdaten haben werde. Nachdem Facebook jüngst mit einer Reihe von Datenschutzproblemen konfrontiert wurde, die Zweifel daran aufkommen lassen, ob die Menschen der sozialen Plattform ihre Finanzinformationen anvertrauen sollten. Laut Marcus sei es deshalb wichtig, dass Facebook nicht die Kontrolle über die Währung habe. Deshalb sei auch die Libra Association gegründet worden. (as)

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