25. Jubiläum
Wie Uwe Brandl die österreichische Eventszene digitalisierte

| Redaktion 
| 09.04.2025

Seit nunmehr einem Vierteljahrhundert dokumentiert der Fotograf das Salzburger Nachtleben und entwickelte aus einer Idee zur Bewerbung eines digitalen Eventkalenders den Salzburg-Cityguide, eine der bekanntesten Partyfoto-Plattformen des Landes. 

Ein Mann, eine Kompaktkamera und eine Handvoll Fotos. So begann 1999 Uwe Brandls Erfolgsgeschichte als Gründer des Salzburg-Cityguides. Der gelernte Grafikdesigner und Inhaber einer Werbeagentur erkannte schon früh das Potenzial digitaler Fotodokumentation für Veranstaltungen, nutzte es und erstellte zwölf Bilder, aufgenommen im legendären Steinlechner, die rasch Anklang fanden und somit den Weg freimachten für den Salzburger-Cityguide.

25 Jahre stetige Entwicklung

Die Strategie war von Anfang an, Sichtbarkeit zu schaffen – sowohl für Veranstalter:innen, Locations als auch Gäste. Die Nachfrage nach exklusiver fotografischer Begleitung stieg schnell, und mit dem Wachstum der Plattform besserte sich auch die Qualität der Ausrüstung. So wurde ab 2005 mit professionellem Equipment gearbeitet und es entstand ein Bildarchiv von Millionen Aufnahmen. Heute schätzt Brandl, dass er rund zwei Partys pro Tag dokumentierte, was in etwa zehn Millionen Fotos mit sich brachte. 

Dabei ist der Salzburg-Cityguide inzwischen weit mehr als nur eine Plattform. Es ist ein Zeitdokument des sich wandelnden Freizeitverhaltens. Während sich in den frühen 2000er-Jahren Großevents mit bis zu 1.000 Gästen dominierten, verschob sich die Szene mit den Jahren in Richtung exklusiver, kleinerer Formate. Veranstalter:innen bevorzugen heute den persönlichen Austausch – ein Trend, der auch durch die Corona-Pandemie verstärkt wurde. Doch auch das Publikum veränderte sich im Laufe der Jahre. Die einst jungen Partygänger:innen sind älter geworden. Viele von ihnen kehren heute als Eltern auf Events zurück. Gleichzeitig hat sich aber auch das Verhalten der jungen Generation spürbar verändert. "Die 18- bis 20-Jährigen tanzen kaum noch – sie posten lieber", so Brandl. 

Brücke zwischen Eventkultur und digitaler Präsenz 

So verstand sich Brandl schon früh als Fotograf, der eine Brücke zwischen Eventkultur und digitaler Präsenz schlug. Jedes Foto war nicht nur eine Erinnerung, sondern Teil einer Marketingstrategie. Mit einer klaren Positionierung und dem passendem Branding "Du bist attraktiv" auf der Visitenkarte schuf Brandl ein emotionales Momentum, das zum Wiedererkennungswert der Plattform beitrug. 

Darüber hinaus holte Brandl auch zahlreiche bekannte Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Sport und Kultur vor die Kamera – darunter Vitali Klitschko. In Berlin war er bei der MTV-Awards-Afterparty 2009 sogar der einzige Fotograf im Inneren der Veranstaltung. Nicht etwa durch Frechheit, wie er betont, sondern durch konsequente Höflichkeit und die Bereitschaft, Chancen zu nutzen.

Blick nach vorn

Ans Aufhören denkt der 55-jährige Brandl jedoch nicht. Im Gegenteil: Der Fotograf sicherte sich bereits Domains wie "Austria-Cityguide" und "Europa-Cityguide", mit dem Ziel, sein Modell international auszuweiten. Ein Investor würde den nächsten Schritt ermöglichen. 

www.salzburg-cityguide.at

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